Detailergebnis zu DOK-Nr. 41629
Untersuchung zum kathodischen Korrosionsschutz von Stahlbeton im Tunnel San Bernardino (FA 84/93)
Autoren |
F. Hunkeler |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 508, 1992, 92 S., Anhang, zahlr. B, T, Q
Zielsetzung der Untersuchung zum Kathodischen Korrosionsschutz (KKS) war es, den Schutzmechanismus, die Wirksamkeit, die Möglichkeiten der Überwachung und die Praxistauglichkeit des KKS zum Schutze der Bewehrung durch Feldversuche abzuklären. Ferner waren Erfahrungen bei Sanierungen mit dem KKS zu sammeln sowie Einsatzmöglichkeiten abzustecken. Im Tunnel San Bernardino (Schweiz) wurden 1987 insgesamt 8 Versuchsfelder eingerichtet. Davon waren 4 als Kontrollfelder und 4 mit zwei verschiedenen KKS-Systemen (Ferex- und Elgard-Anode in Spritzbeton) ausgerüstet. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß es grundsätzlich möglich ist, den KKS bei chloridverseuchten Stahlbetonbauwerken auch unter schwierigen Verhältnissen anzuwenden. Die Messungen und Auswertungen lieferten folgende wichtige Erkenntnisse: Mit dem KKS kann die Makroelementkorrosion gestoppt werden. Die Stromverteilung an der Anode und an der Kathode kann sehr inhomogen sein und ist widerstandsgesteuert (Hauptparameter: spezifischer elektrolytischer Betonwiderstand). Der KKS kann als langsames, aber stetig wirkendes elektrochemisches Entsalzungsverfahren bezeichnet werden. Die Elgard-Anode ist der Ferex-Anode wesentlich überlegen und kann ohne Einschränkung empfohlen werden. Weitere Ergebnisse betreffen meßtechnische Aspekte sowie die Planung, Auslegung und Überwachung von KKS-Anlagen bei Stahlbetonwerken. Der KKS kann als Alternative zur konventionellen Instandsetzung von schlaff bewehrten und chloridverseuchten Betonbauten in Betracht gezogen werden.