Detailergebnis zu DOK-Nr. 41650
Finanzierungskonzept für den ÖPNV in Köln
| Autoren |
H. Baum C. Maßmann G. Pfau |
|---|---|
| Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Köln: Institut für Verkehrswissenschaft, Universität Köln, 1993, 117 S., zahlr. T, Q
Der ÖPNV steht vor schwerwiegenden Finanzierungsproblemen. Eine strukturelle Finanzierungslücke resultiert dabei aus den nicht abgegoltenen externen Nutzen des ÖPNV. Externe Nutzen des ÖPNV führen dazu, daß auch bei anderen Wirtschaftseinheiten als den unmittelbaren Marktpartnern (=Fahrgäste) nennenswerte wirtschaftliche Vorteile anfallen, ohne daß diese dafür bezahlen müssen. Zu diesen außermarktlichen externen Nutznießern zählen insbesondere der Staat mit seinen öffentlichen Einrichtungen, die Autofahrer, die gewerbliche Wirtschaft in den Innenstädten sowie Grund- und Hauseigentümer. Die Finanzierungslücke des ÖPNV kann nur geschlossen werden, wenn alle Nutznießer des ÖPNV in einem Finanzierungsverbund Beiträge bezahlen. Jede Gruppe soll dabei entsprechend ihrem Anteil an den Nutzen aus der öffentlichen Verkehrsbedienung zur Finanzierung beitragen. Am Beispiel der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und der Verkehrsverhältnisse in Köln wird in der Studie versucht, dieses theoretische Finanzierungskonzept empirisch auszuarbeiten und daraus konkrete Finanzierungsvorschläge abzuleiten. Dem ermittelten Finanzbedarf für den ÖPNV in Köln für die Jahre 1993-1997 werden die verschiedenen Finanzierungsquellen gegenübergestellt: die staatliche Finanzierung (z.B. über GVFG), Finanzierung durch Tarifeinnahmen, Finanzierungsbeteiligung des Automobilverkehrs (z.B. durch Mineralölsteuererhöhung), Finanzierungsbeteiligung von Drittnutzern (z.B. Arbeitsplatzabgaben, ÖPNV-Beitrag des Handels, Steuern von Wohnungseigentümern). Die quantitativen Ergebnisse der Studie beziehen sich nur auf die spezifische Situation in Köln. Die konzeptionellen Überlegungen sind dagegen allgemeiner Natur und könnten einen Weg für die anstehende Finanzierungsreform des ÖPNV vorbereiten.