Detailergebnis zu DOK-Nr. 41675
Der Pulver-Quellversuch - ein neuer Quellhebungsversuch
Autoren |
K. Thuro |
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Sachgebiete |
7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels |
Geotechnik (1993) Nr. 3, S. 101-106, 9 B, 10 Q
Es wird ein neuer Quellhebungsversuch, der Pulver-Quellversuch, beschrieben, bei dem die Quellhebung eines Probenmaterials getestet wird, das in pulverisiertem Zustand mit bestimmter Dichte in eine Prüfzelle eingebaut wird. Die Prüfzelle ist in Anlehnung an das Oedometer entwickelt worden und läßt bei verhinderter Seitendehnung die Quellung in Achsenrichtung messen. Die Auflast (Normalspannung) ist technisch bedingt und beträgt 5 kN/m². Mit dem vorgestellten "Quellomat" können gleichzeitig 6 Proben untersucht und die Quelleigenschaften bis zu zehnmal schneller als beim herkömmlichen Quellhebungsversuch festgestellt werden. Das kann bei Untersuchungen im Laufe eines Bauvorhabens von großer Bedeutung sein. Das Verfahren eignet sich besonders dann, wenn wie z.B. bei veränderlich festen Gesteinen keine ungestörten Proben entnommen werden können. Wie bei den bisher in der Literatur beschriebenen Quellversuchen kann auch hier die Quellhebung mit dem Gehalt an quellfähigen Mineralien korreliert werden. Der neue Versuch liefert einen Indexwert für das Quellvermögen eines Gesteins. Er kann zusammen mit Erfahrungswerten aus dem Baugeschehen zur Abschätzung von möglicherweise auftretenden Quellhebungen (Sohlhebungen) und anderen Problemen dienen. Über die tatsächlich auftretenden Hebungsbeträge können jedoch - wie bei herkömmlichen Quellversuchen keine exakten Angaben gemacht werden.