Detailergebnis zu DOK-Nr. 41677
Trends und Perspektiven des Microtunnelling in Deutschland
Autoren |
J. Beyert |
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Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Straßen- und Tiefbau 46 (1992) Nr. 11, S. 6-9, 6 B, 2 Q
Berechnungen über die Altersstruktur und Schadensuntersuchungen an den öffentlichen sowie privaten Kanalisationsnetzen der Bundesrepublik Deutschland führten zu dem Ergebnis, daß rd. 25 % davon sanierungsbedürftig sind. Auch bestehen immer noch erhebliche Unterschiede im Hinblick auf die an die Kanalisation angeschlossenen Einwohner. Daraus kann ein jährlicher Neubau- und Erneuerungsbedarf von 30.000 bis 40.000 km Leitungslänge geschlossen werden. Die Aufgaben und Anforderungan an die Bauverfahrenstechnik und an den Bauablauf haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich gewandelt. Besonders in den verkehrlich hochbelasteten Kernbereichen der Städte sind unterirdische Bauverfahren das Gebot der Stunde. Der Anteil solcher Bauweisen liegt jedoch derzeit bei nur 5 % des gesamten Bauvolumens. Deshalb müssen schon bei der Planung und Bauvorbereitung die Besonderheiten derartiger Verfahrenstechniken stärker berücksichtigt werden. Das Microtunnelling bietet hier erhebliche Vorteile im Hinblick auf sicherheitstechnische Aspekte und eine Steigerung der Ausführungsqualität. Wichtig ist, daß die umwelt- und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkte beim Vergleich der unterschiedlichen Bauverfahren mit bewertet werden: Vermeidung von Verkehrsbeeinträchtigungen, geringere Belastung der Umwelt, Verringerung von Bodentransporten, weniger Energiebedarf beim Bauprozeß und Verminderung von Lärmemissionen. Mögliche Beeinträchtigungen beim Rohrvortrieb durch im Boden befindliche Hindernisse bilden immer noch ein technisches Problem, für dessen Lösung nach wie vor erhebliche Anstrengungen erforderlich sind. Die neuen "Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Rohrvortriebsarbeiten - DIN 18 319" in den VOB 1992 berücksichtigen die mit den unterirdischen Bauverfahren notwendigen Bauvertragsregelungen. Es kann davon ausgegangen werden, daß damit die noch weit verbreitete Zurückhaltung gegenüber den unterirdischen Bauverfahren in einiger Zeit überwunden sein wird und der Anteil des Microtunnelling bald auf zweistellige Prozentzahlen ansteigt.