Detailergebnis zu DOK-Nr. 41747
Geotextilien als Bewehrungselemente - Modellversuche in natürlicher Größe (FA 12/90, 6/92) (Orig. franz.: Géotextiles utilisés en tant qu'armatures - Essai vraie grandeur)
Autoren |
M. Dysli M. Kharchafi |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 283, 1993, 128 S., zahlr. B, T, 10 Q
Nach Vorversuchen mit kleinmaßstäblichen Schneebeli-Modellen wurden in einer Versuchsgrube zwei Steilwände mit umfangreicher Instrumentierung aufgebaut (Breite 4,00 m, Höhe 3,65 m, Tiefe 5,00 m, Neigung der Böschung 75 Verwendung kam ein feinkörniger Boden: Kornkennziffer 2521, Plastizität 11,5 (wL=32,7 %, wp=21,2 %), wopt. 17 %, Einbauwassergehalt 19 %, Reibungswinkel 30 Grad, Kohäsion 15 kPa. Zur Bewehrung wurden ein thermisch verfestigter Vliesstoff aus Polypropylen (mA 290g/m2, Reißkraft 20 kN/m) und ein Gewebe aus Polyester (mA 450g/m2 Reißkraft 200 kN/m) in sechs Lagen eingebaut. Belastet wurde über eine Lastplatte von 4,80 m Länge und 1,50 m Breite, die mit ihrer Längsseite 50 cm hinter der Böschungskante und parallel zu dieser angeordnet war. Bei dem vliesstoffbewehrten Modell erfolgten nach einer schrittweisen Laststeigerung bis 55 kPa eine volle Entlastung, dann 60.000 Lastwechsel zwischen 0 und 45 kPa und schließlich eine allmähliche Laststeigerung bis 150 kPa. Nach Entlastung wurde durch Zerschneiden der Wülste die Wirkung von Unfällen simuliert. Bei der Belastung bis 55 kPa bei dem vliesstoffbewehrten Modell erreichten die Setzungen bis 5 %, die horizontalen Verformungen bis 40 mm. Die maximale gemessene Dehnung betrug im Vliesstoff 5 %. Der vliesstoffbewehrte Körper kam zum Bruch mit einer Figur, die mit einem Dreikörpermodell gut wiedergegeben werden kann. Der gewebebewehrte Körper wurde in gleicher Weise belastet, aber bis zu einer maximalen Last von 176 kPA. Die vertikalen und horizontalen Verformungen bei 55 kPa erreichten das halbe Maß des vliesstoffbewehrten Modells bei gleicher Last. Die höchsten gemessenen Dehnungen betrugen 0,5 % bzw. 1,8 % bei Lasten von 108 kPa bzw. 177 kPa. Der gewebebewehrte Körper wurde nicht zu Bruch gefahren. Das Bild der Verformungsverteilung im Körper weist auf die dieselbe Figur wie bei dem mit Vliesstoff bewehrten. In einem abschließenden Abschnitt werden bisherige Bemessungsverfahren überprüft und mit einem Rechenmodell mit finiten Elementen die Verformung einbezogen und über diese die lastverteilende Wirksamkeit der Einlagen dargestellt.