Detailergebnis zu DOK-Nr. 41831
Lärmausbreitung an Tunnelportalen
Autoren |
G. Stehno J. Ertl V. Stehno |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 15.8 Straßentunnel |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 407, 1991, 122 S., zahlr. B, T, 10 Q
Im Auftrage des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten, Straßenforschung, Wien, wurde die Lärmausbreitung an Tunnelportalen an Hand von einem rechnergestützten Berechnungsmodell und Messungen untersucht. Hochbelastete Straßen können heute in dicht bebauten Gebieten vielfach nur noch durch Tunnelbauten oder abgedeckte Tröge realisiert werden. Die Ausführung solcher Tunnelbauten stößt aber vielfach auf Widerstand bei den Anliegern im Nahbereich der Tunnelportale, da dort zusätzlich zur Lärmbelastung an der freien Strecke noch Lärmimmissionen durch Abstrahlung an den Tunnelöffnungen zu erwarten sind. Der Tunnel bewirkt, daß Kraftfahrzeuge wesentlich länger zu hören sind als bei einer Vorbeifahrt auf freier Strecke. Wohnobjekte, die sich nahe der verlängerten Tunnelachse befinden, werden stärker vom Tunnellärm betroffen als solche, die seitlich situiert sind. Im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens wurde ein Rechenmodell entwickelt, mit dem die Lärmimmissionen vor Tunnelportalen mit und ohne Galerie berechnet werden können, wobei das Rechenmodell an Hand von Messungen an den Tunnelportalen bestätigt wurde. Der Tunnel wurde als Raum mit rechteckigem Querschnitt nach dem Verfahren der geometrischen Akustik behandelt. Die Fahrzeuge werden als Punktschallquellen angenommen. Die Reflexionen an den Wänden, der Decke und der Fahrbahn werden durch das Einführen von Spiegelquellen berücksichtigt. Auf diese Weise ist es möglich, den Schallpegel für einen bestimmten Immissionsort und für eine bestimmte Fahrzeugposition im Tunnel zu berechnen. Aus der Variation der zeitlich aufeinanderfolgenden Fahrzeugpositionen bekommt man den zeitlichen Verlauf des Pegels für einen Beobachter am Immissionsort. Durch zeitliche Integration wird dann der energieäquivalente Dauerschallpegel des Einzelfahrzeuges berechnet. Der energieäquivalente Dauerschallpegel eines Verkehrsstromes gleichartiger Fahrzeuge je Stunde (Fahrzeugklasse) wird energetisch-additiv aus dem energieäquivalenten Dauerschallpegel des Einzelfahrzeuges bestimmt. Durch energetische Addition der Fahrzeugklassen bekommt man dann den energieäquivalenten Dauerschallpegel eines gemischten Verkehrsstromes. Mit Hilfe dieser Rechenmodelle kann die Berechnung der Verkehrslärmimmissionen an Tunnelportalen mit oder ohne Galerie durchgeführt werden. Es kann daher bei Neuplanungen von Tunneln eine rechnerische Immissionsprognose der Lärmsituation im Bereich der Tunnelöffnungen vorgenommen werden, um so z.B. die kostengünstigste Lösung einer Lärmschutzmaßnahme zu entwerfen. Im Anhang der Forschungsarbeit wird die Handhabung des Berechnungsprogrammes an Hand von Berechnungsbeispielen vorgeführt.