Detailergebnis zu DOK-Nr. 42003
Fahrverhaltensbeobachtung im Raum Berlin - Anpassungsprobleme im Rahmen der Deutschen Einheit
Autoren |
K. Reker E. Buss F. Zwielich |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines |
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 21, 1993, 203 S., zahlr. B, T, 15 Q
Es wurde unmittelbar nach der Wiedervereinigung eine Fahrerverhaltensstudie durchgeführt, um Anpassungsprozesse durch konkrete Interaktionsmuster, antizipatorische Aspekte und Geschwindigkeitswahl in verschiedenen Verkehrsräumen zu erheben und auf Verkehrssicherheitsrelevanz hin zu bewerten. Die Versuchsfahrten fanden auf einer standardisierten Strecke in und um Berlin statt. Typische Streckenmerkmale des Ostens und Westens konnten dabei verglichen werden. Das Versuchspersonenkollektiv setzte sich aus drei Gruppen zu je 20 Probanden zusammen: a) Fahrer aus den "Alten Bundesländern", b) Fahrer aus den "Neuen Bundesländer", die schon auf ein Westfahrzeug umgestiegen waren (Umsteiger) und c) Fahrer aus den "Neuen Bundesländern", die noch ein untermotorisiertes Fahrzeug fuhren. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß durch Kampagnen in den "Neuen Bundesländern" verstärkt auf partnerschaftliches Fahren hingewirkt werden muß. Des weiteren sollten antizipatorisches Fahren, Abstandsverhalten und optimale Absicherungsstrategien (Blickmuster im situativen Kontext) vermittelt werden, um Geschwindigkeitsextreme zu vermeiden. Auch könnte durch eine entsprechende Verkehrsraumgestaltung die Geschwindigkeitswahl positiv beeinflußt werden.