Detailergebnis zu DOK-Nr. 42167
Verkehrsentwicklungsplanung in den neuen Bundesländern - Fallbeispiel Wismar - Versuche zur Integration von Verkehrs- und Flächennutzungsplanung
Autoren |
M. Lehmbrock |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Berlin: Deutsches Institut für Urbanistik (difu), 1993, 296 S., zahlr. B, T, Q
Die Aufgabe der Verkehrsentwicklungsplanung in den neuen Ländern wird hier unter dem Aspekt betrachtet, wie einerseits kurz- und mittelfristige Entlastungen des Straßennetzes geschaffen werden können, die andererseits auf längere Sicht betrachtet die Zukunftsvision eines stadtverträglichen Verkehrssystems offen halten. Wie schwierig dieses Problem zu lösen ist, wird deutlich bei der Planung von Umgehungsstraßen, wie auch zum Beispiel in Wismar (1988: 56.000 Einwohner). Für Wismar wird hier ein Verkehrsentwicklungsplan vorgelegt, dessen Ziel eine stadtverträgliche Lösung der Verkehrsprobleme ist. In diesem Zusammenhang spielen vor allem die Verkehrsmittel des "Umweltverbundes" - Bahn, Bus, Fahrrad, Zu-Fuß-Gehen - eine große Rolle, während der motorisierte Individualverkehr restriktiv behandelt wird (Parkraumbewirtschaftung, Satzung zur Beschränkung der Stellplätze, "Niedriggeschwindigkeitskonzept"). Im Ergebnis soll dadurch ein umwelt- und stadtverträgliches Verkehrssystem entstehen können. In Wismar gilt das vor allem im Hinblick auf den großen Anteil des Binnenverkehrs (50 %) und auf die relativ kurzen Entfernungen, die ein Ausweichen auf den "Umweltverbund" nahelegen. Diese Erkenntnisse müssen jedoch vor dem Hintergrund dringender Entscheidungen zur Verkehrsentlastung der Stadt durch Umfahrungsmöglichkeiten gesehen werden. In Wismar stehen hier vier Varianten zur Diskussion: Autobahn und Tangente, ortsnahe Umgehungsstraße, Umgehungsstraße als Ring, Autobahn mit ortsnaher Anbindung. Es soll erreicht werden, daß Umgehungsstraßen auch Erschließungsfunktionen übernehmen und daß die enge Abstimmung der Verkehrsplanung auf die Stadtentwicklungsplanung zu einem stadtverträglichen Verkehrssystem führt. Im Falle Wismar wird diese Aufgabe dadurch erschwert, daß die Funktion der Innenstadt durch den Bau von zwei großen Einkaufszentren "auf der grünen Wiese" stark beeinträchtigt wird und daß auch die Verkehrsplanung diese Entwicklung berücksichtigen muß.