Detailergebnis zu DOK-Nr. 42218
Angewandte Ökologie und Ökonomie beim Betonstraßenbau in Österreich
Autoren |
H. Stinglhammer |
---|---|
Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.3 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 45 (1994) Nr. 3, S. 117-123, 12 B, 2 T, 3 Q
Die Betondecken auf den Autobahnen im Bundesland Salzburg zählten zu den ältesten im österreichischen Autobahnnetz. Aus dem Gesamtbestand von ca. 100 km stammen ca. 50 km Betondecke aus den Jahren 1938 bis 1944 (30 km) und den Jahren 1955 bis 1957 (20 km). Dieser 50-km-Altbestand hat trotz zwischenzeitlicher Sanierungen sein Gebrauchsende erreicht. Das Amt der Salzburger Landesregierung, Fachabteilung Autobahnbau, und das Zementforschungsinstitut entwickelten 1989/90 in enger Zusammenarbeit eine Bauweise, die sich mit den Worten "aus alt mach neu" umschreiben läßt. Die alte Betondecke dient als Steinbruch und liefert den gesamten Grobsplitt (GK 4/32) für den Unterbau der neuen Betondecke. Der notwendige Natursand ist zuzuliefern. Die Voraussetzung für die Entwicklung dieser Recyclingbauweise lieferten Laborversuche aus den Jahren 1989/90 durch das Zementforschungsinstitut. Die Machbarkeit bewies ein Großversuch an der A 10 Tauern-Autobahn. Aufgrund der guten Ergebnisse wurden im Bundesland Salzburg an der A 1 von 1991 bis 1993 480.000 m2, das sind rund 20 km Autobahn, in der Recyclingbauweise erstellt. Wesentliche ökonomische und ökologische Vorteile sind: Einsparung von natürlichen Ressourcen, Vermeidung von Deponieraum für die alte Betondecke, positive Umweltaspekte durch Verringerung von Transportleistungen (Brechanlage und Betonfabrik wurden im unmittelbaren Baulosbereich aufgestellt).