Detailergebnis zu DOK-Nr. 42258
Geschwindigkeitsverhalten auf einbahnigen Außerortsstraßen in Abhängigkeit von baulichen, betrieblichen und verkehrlichen Randbedingungen
Autoren |
M. Buck |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 621, 1992, 145 S., zahlr. B, T, Q
Das Geschwindigkeitsverhalten auf einbahnigen Außerortsstraßen ist von einer Vielzahl von Einflußgrößen geprägt, jedoch differieren die Ergebnisse zahlreicher bisheriger Untersuchungen bezüglich der Relevanz und der Größe ihres Einflusses erheblich. Eine zentrale Bedeutung kommt der Erfassung des Geschwindigkeitsverhaltens zu. Die bisher angewandten Methoden weisen alle spezifische Nachteile in der Erfassung des unbeeinflußten Fahrverhaltens auf. Ziel der vorliegenden Untersuchung war zunächst, mit einer dem neuesten Stand der Technik entsprechenden Methode das reale unbeeinflußte Geschwindigkeitsverhalten zu erfassen und es bezüglich der maßgebenden Einflußgrößen sowohl querschnitts- als auch streckenbezogen zu analysieren. Zur Ermittlung des unbeeinflußten Geschwindigkeitsverhaltens wurden auf vier in ihrer Streckencharakteristik unterschiedlichen Strecken Radarverfolgungsfahrten durchgeführt. Insgesamt konnten rund 2.300 Meßkilometer von freifahrenden Fahrzeugen auf trockener Fahrbahn aufgenommen und ausgewertet werden. Als bauliche Einflußgrößen gehen in die Untersuchung die Krümmung, die Längsneigung und die Haltesichtweite ein. Als verkehrliche Größen werden die Motorisierung der Fahrzeuge, die Ortskundigkeit der Fahrer und Einflüsse aus dem Gegenverkehr, als betriebliche Einflußgröße die vorhandenen Geschwindigkeitsbeschränkungen berücksichtigt. Die Ermittlung der Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeitsverhalten und baulichen Einflußgrößen erfolgt mit der multiplen Regressionsanalyse, wobei dem Zusammenwirken der Einflußgrößen besondere Bedeutung zukommt. Die Untersuchungen ergeben zunächst, daß sich die Methode der Radarverfolgungsfahrten für eine reale Abbildung des Geschwindigkeitsverhaltens hervorragend eignet. Die erfaßten Geschwindigkeiten umfassen eine Variationsbreite bis zu 100 %. Einzelergebnisse betreffen u.a. die Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeit, Krümmung, Längsneigung und Haltesichtweite. Mit Hilfe der multiplen Regressionsanalyse werden für den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeitsverhalten und baulichen Einflußgrößen sowohl ein streckentypunabhängiger Gesamtansatz als auch vier Einzelansätze für unterschiedliche Streckencharakteristika erstellt. Die Ansätze erlauben für die lokalen Percentilgeschwindigkeiten V(Index 15), V(Index 50) und V(Index 85) mittels einfach handhabbarer Algorithmen eine Abschätzung dieser Geschwindigkeiten. Es zeigt sich, daß nur eine ganzheitliche Betrachtungsweise unter Brücksichtigung der Streckencharakteristik brauchbare Ergebnisse für die Untersuchung des Geschwindigkeitverhaltens liefert.