Detailergebnis zu DOK-Nr. 42273
Bedingungen für wirtschaftlichen Nutzung - Einsatz von Natrium-Schwefel-Traktions-Batterien
Autoren |
V. Jung |
---|---|
Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Internationales Verkehrswesen 46 (1994) Nr. 3, S. 114-117, 3 B, 6 Q
Die Natrium-Schwefel-Hochenergie-Batterie hat einen Entwicklungsstand erreicht, der erste versuchsweise Anwendungen erlaubt. Bei einem Nettogewicht von 333 kg lassen sich 40 kWh speichern, die für eine Pkw-Fahrstrecke von 200 km bei einer konstanten Geschwindigkeit von 120 km/h ausreichen (VW-Jetta). Die Kosten für diesen Speicher betragen z.Zt. noch 32.000 DM, könnten aber in Kürze auf 20.000 DM und später (fünf bis sieben Jahre) auf 8.000 DM sinken, wenn die Produktionsstückzahl erheblich ausgeweitet wird. Die kalendarische Lebensdauer der Batterie beträgt bisher nur zwei Jahre, Entwicklungsziel sind zehn Jahre. Grundlagenforschung zum Feststoffelektrolyten aus beta-Aluminiumoxid ist hierzu nötig. Da die NaS-Batterie schon jetzt 1.000 Lade-Entlade-Zyklen verträgt, ist ihr Einsatz demnächst schon wirtschaftlich, wenn die Batteriekosten auf 20.000 DM gesenkt werden und 200.000 km in zwei Jahren gefahren werden. Da Pkw-Fahrer selten 100.000 km/Jahr fahren, verspricht der Einsatz der Batterie in Elektro-Linienbussen und Schienenfahrzeugen den ersten wirtschaftlichen Einsatz. Der Zwang zum Heizen der Batterie nach mehr als 10 h Stillstandszeit verbraucht etwa 120 bis 180 W an elektrischer Leistung zum Aufrechterhalten einer Batterie-Temperatur von 300 Grad. Der Umstand führt dazu, daß erst bei einer jährlichen Fahrleistung von 16.500 km im Stadtverkehr das E-Auto mit NaS-Batterie gleich viel Primärenergie verbraucht wie ein vergleichbares Benzin-Auto. Für Wenigfahrer sollte es weiterhin die Blei-Säure-Batterie geben, die allerdings bei ebenfalls 333 kg Gewicht eine Reichweite des E-Autos von nur 50 km erlaubt.