Detailergebnis zu DOK-Nr. 42282
Zur Zugviskosität von Asphalten bei hohen und tiefen Temperaturen
Autoren |
M. Hase |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bitumen 55 (1993) Nr. 2, S. 56-67, 12 B, 3 T, 8 Q
Eine Beschreibung des Spannungs-Verformungs-Verhaltens von Asphalten im Gebrauchstemperaturbereich der Befestigung ist über die Messung der Zugviskosität möglich. Sie wird im Rahmen eines Retardationsversuchs bei Temperaturen zwischen +20 Grad Celsius und -25 Grad Celsius unter Zuhilfenahme eines rheologischen Modells ermittelt. Am Beispiel eines Gußasphaltbrückenbelages wurden - bei Variation der Zusammensetzung - der Einfluß von Temperatur, Bindemittelgehalt, Bindemittelviskosität und Füllergehalt über mehrfache Regression errechnet. Ein theoretischer Ansatz ermöglicht auch die Berechnung der (spannungsabhängigen) Viskosität als temperaturabhängigen Stoffparameter. Eine nomographische Auswertung verdeutlicht die einzelnen Einflüsse und erlaubt darüber hinaus quantitative Abschätzungen. Danach wirken sich kompositionelle Merkmale im wesentlichen im Bereich hoher bis mäßig tiefer Temperaturen auf die Zugviskositäten aus. Einen besonders hohen Einfluß hat dabei die Bindemittelsorte. Härtere Bindemittel erhöhen die Zugviskosität, vermindern aber das Relaxationsvermögen, der Füllergehalt steigert die Zugviskosität vor allem im Bereich höherer Temperaturen. In der Praxis ermöglicht die Kenntnis der Zugviskosität eine Abschätzung des für die mögliche Rißbildung wichtigen Relaxationsverhaltens des eingebauten Gußasphaltes. Für Walzasphalt liegen noch keine Ergebnisse vor.