Detailergebnis zu DOK-Nr. 42350
Verkehrswirtschaftliche Auswirkungen von P+R-Großanlagen - Ergebnisse am Beispiel des nordwestlichen Korridors im Ballungsraum Rhein-Main
Autoren |
B. Vieth U. Senger A. Könnecke |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Nahverkehr 12 (1994) Nr. 3, S. 56-61, 2 B, 3 T, 9 Q
Ziel der vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie beauftragten Untersuchung war es, über den Weg einer detaillierten Bearbeitung eines konkreten Pilotfalles zur grundsätzlichen Zweckmäßigkeit und zur technischen Durchführbarkeit von P+R-Großanlagen im Raum Frankfurt am Main möglichst viele der damit verbundenen Problemfelder zu erkennen und in ausreichender Tiefe zu bearbeiten. Dabei wurde eine Reihe von Erkenntnissen gewonnen, die Allgemeingültigkeit aufweisen und als grundlegende Ergebnisse in die weitere Diskussion um die Rolle von Park+Ride im zukünftigen Verkehrsgeschehen eingehen sollten. So ist festzuhalten, daß P+R-Großanlagen den Stadt-Umland-Konflikt noch verschärfen. Zwar kann die MIV-Belastung der Innenstädte mit einem vergleichsweise hohen Aufwand verringert werden, für das Umland bedeutet dies jedoch gleichzeitig eine Zunahme der Belastungen durch Verkehrsverlagerungen vom ÖPNV auf den schnelleren MIV im Zulauf zur P+R-Anlage. Diese Verlagerung schwächt zudem den ÖPNV in der Region durch Einnahmeverluste und führt so zu einer weiteren Ausdünnung des ÖPNV-Angebotes, was wiederum eine weitere Zunahme der MIV-Fahrten in das Kerngebiet zur Folge haben kann. Damit wird der Teufelskreis der Verschlechterung der Bedingungen für den ÖPNV der letzten Jahrzehnte noch verstärkt. Als Alternative zu P+R-Großanlagen am Stadtrand ist daher der Ausbau des ÖPNV im Umland voranzutreiben - ergänzt durch die Förderung von Bike-and-Ride und kleinen P+R-Anlagen. Hierbei solte das bisherige dezentrale P+R-Konzept an der Verkehrsquelle an bestehenden Haltestellen mit kurzen Pkw-Anfahrtwegen weiterverfolgt werden.