Detailergebnis zu DOK-Nr. 42404
Winterdienst auf offenporigen Asphaltdeckschichten
Autoren |
J. Breitenstein |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 16.4 Winterdienst |
in: Straßenbetriebsdienst - FGSV-Kolloquium am 2. und 3. März 1993 in Darmstadt. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1993, S. 76-80, 4 B, 15 Q (FGSV-Nr. 002/46)
Seit 1986 wurden in der Bundesrepublik Deutschland eine Reihe von Erprobungsstrecken mit offenporigen Asphaltdeckschichten gebaut. Von diesen Decken wird eine Verringerung der Aquaplaninggefahren, aber auch eine Reduzierung der Verkehrsgeräusche erwartet. Durch die Hohlräume in der Decke haben offenporige Deckschichten ein anderes thermisches Verhalten, als dichte Decken. Die Wärmespeicherkapazität ist geringer, der Wärmedurchgangswiderstand größer. Dies führt dazu, daß die Oberflächentemperatur bei diesen Decken etwa 30 Minuten früher unter den Gefrierpunkt sinkt und erst 60 Minuten nach einer dichten Decke über den Gefrierpunkt steigt. Die Niederländer schätzen, daß offenporige Decken 5-10 % länger frostkalt sind als dichte Decken. Noch nicht eindeutig zu beantworten ist das Verschmutzungsverhalten. Es ist aber davon auszugehen, daß sich die Poren im Laufe der Zeit mit Feinteilen zusetzen. Für den Winterdienst zeigen die bisherigen Erfahrungen, daß im allgemeinen nur mit einem geringfügig höheren Aufwand zu rechnen ist (etwa wie bei Brücken). Besondere Kontrollfahrten werden nicht für erforderlich gehalten. Abstumpfende Streustoffe dürfen jedoch nicht ausgebracht werden, auftauende Mittel dagegen ohne Einschränkungen. Die Abschnitte mit offenporigen Decken sollten in der Örtlichkeit gekennzeichnet werden.