Detailergebnis zu DOK-Nr. 42432
Geschwindigkeiten in den neuen Bundesländern - Verhaltensänderungen 1991-1993 - neue Fahrbahnen, Ausstattung, Umfeld
Autoren |
V. Meewes D. Lipphard |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Mitteilungen der Beratungsstelle für Schadenverhütung (HUK-Verband, Köln) H. 35, 1994, 115 S., zahlr. B, T, 9 Q
Nach der Wiedervereinigung sind in den neuen Bundesländern Zahl und Schwere der Unfälle sprunghaft angestiegen. Nur zu einem geringen Teil ist diese Entwicklung auf das stürmische Wachstum der Motorisierung und der Fahrleistungen zurückzuführen. So ist die Zahl der Getöteten bezogen auf die Einwohnerzahl in den neuen Bundesländern erheblich größer als in den alten Bundesländern. Entscheidende Einflüsse für diese Erscheinungen sind auch a) der schlechte Straßenzustand, b) die überwiegend unzeitgemäße Trassierung und Ausstattung der Straßen und c) die geringe Fahrerfahrung vieler neu in den Verkehr gekommener Kraftfahrer und Kraftfahrerinnen. Die inzwischen deutlich erkennbare Verbesserung der Straßenoberflächen auf den Bundes- und Landstraßen ist zunächst weitgehend ohne Verbesserung der Linienführung oder der Ausgestaltung von Knotenpunkten erfolgt. Da das Geschwindigkeitsverhalten eine der wesentlichen Einflußgrößen auf Zahl und Schwere der Unfälle ist wurden in den Jahren 1991, 1992 und 1993 umfangreiche Geschwindigkeitsmessungen im Zuge der Bundes- und Landstraßen außerorts und in Ortsdurchfahrten durchgeführt. Festgestellt wurde, wie sich neue Fahrbahnen und die Ausstattung von Straßen (Schutzplanken, Leitpfosten, Markierungen u.ä.) auf das Geschwindigkeitsverhalten auswirken. Das Geschwindigkeitsverhalten von Frauen und Männern sowie von Fahrern in Pkw östlicher bzw. westlicher Produktion war Gegenstand weiterer Untersuchungen. Insgesamt wurden die Geschwindigkeiten von fast 300.000 Kraftfahrzeugen analysiert. Das Ziel der Untersuchung liegt darin, über die umfassende Beschreibung des Geschwindigkeitsverhaltens und den daraus abzuleitenden Folgerungen einen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten.