Detailergebnis zu DOK-Nr. 42490
Schleudern und Rutschen: Die Auswirkungen einer Reduktion der Salzstreuung in Finnland (Orig. engl.: Slipping and sliding: The effects of reduced de-icing in Finland)
Autoren |
V.-P. Kallberg |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 16.4 Winterdienst |
in: 9. Internationaler Straßenwinterdienstkongreß der AIPCR/PIARC am 21.-25. März 1994 in Seefeld/Österreich. Wien: Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten, 1994, Vol. 2, S. 497-503, 7 B
Seit Herbst 1992 wird im Straßendistrikt Kuopio, Finnland, ein für zwei Jahre anberaumtes Experiment durchgeführt, im Zuge dessen die Auswirkungen einer verringerten Salzstreuung studiert werden. Die Gesamtlänge der Straßen, auf denen die Salzstreuung reduziert wurde, beträgt etwa 360 km. Im ersten Winter wurde die auf diesen Straßen verwendete Salzmenge um etwa 90 % reduziert. Auf den Versuchsstrassen waren Reibungswerte unter 0,3 doppelt so häufig (für 32 % der Fahrzeugkilometer) wie auf Kontrollstraßen im benachbarten Straßendistrikt (16 %). Weniger als 3 % der Fahrzeuge mußten jedoch Reibungswerte von weniger als 0,2 in Kauf nehmen. Die Gesamtzahl der von der Polizei gemeldeten Unfälle im ersten Winter lag um 15 % niedriger als im vorhergehenden Winter, aber die Zahl der Körperverletzungen war um 25 % höher. Die Auswirkungen auf die Unfallstatistik können erst Ende 1994 analysiert werden, wenn Unfalldaten ähnlicher Straßen in ganz Finnland für den ganzen Winter zur Verfügung stehen. Laut einer schriftlichen Umfrage bewerteten 74 % der Bevölkerung das Experiment positiv.