Detailergebnis zu DOK-Nr. 42522
Schadstoffbelastung entlang von Autobahnen
Autoren |
R. Albert S. Wiener U. Seifert |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 419, 1994, 180 S., zahlr. B, T, Q
Das Forschungsprojekt "Schadstoffbelastung entlang von Autobahnen" ist die Fortsetzung einer in den Jahren 1983 bis 1985 durchgeführten Studie unter dem gleichen Titel. Ein Vergleich der Schwermetallgehalte im Boden zu den Messungen der Jahre 1983 bis 1985 zeigte, daß die Bleikonzentration leicht (auf 25 bis 50 ppm) und die Cadmiumkontamination stark (auf 250 ppb bis 1,3 ppm) angestiegen ist. Der gesetzliche Grenzwert für Blei (100 ppm) wird nur in 1 m Entfernung überschritten (Spitzenwerte um 270 ppm), jener für Cadmium (2 ppm) wird nirgends erreicht. Die Bleikontamination mehrjähriger Pflanzen am Fahrbahnrand lag um 35 ppm (Grenzwert der EG-Futtermittelverordnung 45 ppm, für Grünkompost 70 ppm), Kultur- und Gemüsepflanzen waren nur schwach belastet. Ein erhöhter Cadmiumgehalt in Pflanzen trat nirgends auf. Eine Abhängigkeit der Schwermetallbelastung von der Entfernung zur Autobahn war an Pflanzenproben deutlicher als an Bodenproben zu erkennen. Die Schadstoffmessungen der BVA Arsenal erfaßten Schwefeldioxid, Stickoxide, Ozon, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe. An beiden Standorten wurden im Sommer 1991 Grenzwertüberschreitungen von Ozon und Stickstoffmonoxid beobachtet. Eine Abhängigkeit der Schadgasimmissionen von der Verkehrsdichte konnte nachgewiesen werden. Die physiologischen Untersuchungen erbrachten keinen Hinweis auf eine akute Schädigung der Pflanzen, chronische Schäden könnten aber vorliegen. Kulturpflanzen erwiesen sich für die Bioindikation als weniger geeignet, da sie Immissionen meist nur kurz ausgesetzt sind.