Detailergebnis zu DOK-Nr. 42754
Verkehrspolitische Beurteilung des Modellversuchs "Jobticket"
Autoren |
H.H. Kill T. Reinhold |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 46 (1994) Nr. 7/8, S. 393-400, 2 B, 5 Q
Die niedersächsische Landesregierung hat ihren Beschäftigten in der Landeshauptstadt Hannover mit einem Zuschuß von 3 Mio. DM in einem einjährigen Modellversuch den Erwerb von sogenannten "Jobtickets" ermöglicht. Von diesem Angebot haben 48,1 Prozent der Landesbediensteten Gebrauch gemacht. Hiervon sind etwa ein Drittel eigentlich "Zwangsnutzer", die das Ticket in erster Linie erworben haben, um ihren Pkw abstellen zu können, da als begleitende Maßnahmen die Nutzung der Behördenparkplätze grundsätzlich vom Erwerb des Jobtickets abhängig gemacht wurde. Etwa 3.000 Personen konnten durch das Jobticket für den ÖPNV neu gewonnen werden. Der Anteil der Beschäftigten, die angaben, überwiegend mit dem Pkw zur Arbeit zu kommen, sank von 51 Prozent auf 39 Prozent, was einer Subvention von 1 DM für die Verhinderung einer Autofahrt entspricht. Auf den ersten Blick scheint die Zahl von 13.055 Beschäftigten, die sich nicht zum Kauf eines Jobtickets entschließen konnten, enttäuschend hoch. Eine weitere Erhöhung der Beteiligungsquote kann allerdings kaum erreicht werden. Das Jobticket ist für etwa ein Viertel der Beschäftigten, die unmotorisiert zum Arbeitsplatz kommen oder ihren Pkw im Außendienst benötigen, keine Alternative. Für weitere 20 Prozent besteht keine Motivation zur Jobticket-Nutzung, da sie aufgrund der Lage ihrer Dienststelle problemlos kostenlose Parkplätze bei gleichzeitig schlechter ÖPNV-Anbindung vorfinden.