Detailergebnis zu DOK-Nr. 42764
Knotenpunkte mit kontinuierlichem Verkehrsfluß (Orig. engl.: Continuous flow intersections)
Autoren |
R. Goldblatt F. Mier J. Friedmann |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Ite Journal 64 (1994) Nr. 7, S. 35-41, 7 B, 3 T, 5 Q
Der Beitrag stellt eine neue Verkehrsführung der Linksabbieger an signalisierten Knotenpunkten vor, die ein Durchsetzen des Gegenverkehrsstromes im Knotenbereich vermeidet und - so wird erwartet - ggfs. höhere Leistungswerte ermöglichen soll. Die Lösung wurde zunächst nur mit einem Simulationsprogramm (TRAF-NETSIM) durchgespielt und ist in der Praxis bisher noch nicht erprobt. Das Prinzip: im Annäherungsbereich werden die Linksabbieger auf einen separaten Fahrstreifen (über-)geführt, der links neben dem Gegenverkehrsstreifen angeordnet ist. Die LA-Spur wird aufgefüllt, während der Gegenverkehr rot hat und der kreuzende Verkehr fließt. Bei Freigabe der anderen Fahrtrichung kann der LA-Verkehr frei abfließen, der Gegenverkehr läuft gleichzeitig rechts vorbei. Die Fußgänger benötigen allerdings zwei aufeinanderfolgende Phasen mit Zwischenstop auf der Trenninsel, um einen Kreuzungsvorgang quer (oder diagonal) zu vollziehen. Gegenüber konventionellen LSA-Knoten - so zeigte die Simulation - können erheblich höhere Belastungen bewältigt werden. In dreistreifigen Zufahrten bis zur Vorsortierung (dann neben der separaten LA-Spur zwei Geradeaus- und eine RA-Spur) wurden bis über 2.000 Fz/h in jeder Zufahrt gut abgefertigt (15 % LA-, 11 % RA-Anteil). Die mittlere Geschwindigkeit verdoppelte sich, der Spritverbrauch ging um 30 % zurück. Wegen der Vorsortierung werden die Baukosten auf das zwei- bis dreifache gegenüber herkömmlichen Knoten geschätzt. In New York sollen noch 1994 zwei Tests in der Praxis realisiert werden. Vor allem das Verhalten der Benutzer bei dieser ungewöhnlichen Geometrie wird als Problem angesehen.