Detailergebnis zu DOK-Nr. 42784
Verkehrsunfallfolgen schwerstverletzter Unfallopfer
Autoren |
S. Busch |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 25, 1994, 204 S., zahlr. B, T, Q
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, einen umfassenden Überblick über Umfang und Bewältigung von Verkehrsunfallfolgen von schwerstverletzten Unfallopfern zu erhalten. Von allen in der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik ausgewiesenen Schwerverletzten sollten der Anteil derjenigen mit dauerhaften unfallbedingten Beeinträchtigungen abgeschätzt und die damit verbundenen Kosten möglichst differenziert ermittelt werden. Literaturanalysen ergaben, daß die monetarisierbaren Komponenten bei der Ermittlung der Unfallfolgekosten nur einen Teil der tatsächlichen Unfallfolgen abdecken. Insbesondere bei Schwerstverletzten werden häufig sehr schwerwiegende psychische und soziale Folgen nicht berücksichtigt und/oder entziehen sich einer Erfassung beziehungsweise Bewertung. Die Auswertung von Datenmaterial der gesetzlichen Krankenkassen und Unfallversicherer aus den Jahren 1987 bis 1989 ergab, daß im Durchschnitt 10,4 % aller in der Straßenverkehrsunfallstatistik ausgewiesenen Schwerverletzten unter dauerhaften Unfallfolgen zu leiden haben, daß heißt als Schwerstverletzte mit dauerhaften Unfallfolgen gelten. Rechnet man die Ergebnisse der Einzelfallanalysen auf die Straßenverkehrsunfallopfer für das Jahr 1991 hoch, so ergeben sich durchschnittliche jährliche Reproduktionskosten - Kosten, die auf medizinische, berufliche und soziale Rehabilitationsmaßnahmen zurückzuführen sind - in Höhe von etwa DM 123.000,- je Schwerstverletztem. Multipliziert man diese mit dem Durchschnitt der Unfälle mit schwerstverletzten Straßenverkehrsunfallopfern - im Zeitraum von 1987 bis 1991 waren dies 10.964 Personen -, dann liegen die volkswirtschaftlichen Reproduktionskosten aller schwerstverletzten Straßenverkehrsunfallopfer im Jahre 1991 bei 1,35 Mrd. DM.