Detailergebnis zu DOK-Nr. 42789
Strategien für das Management von Staus - eine Übersicht (Orig. engl.: A review of queue management strategies)
Autoren |
D.J. Quinn |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Traffic Engineering + Control 33 (1992) Nr. 11, S. 600-605, 5 B, 1 T, 31 Q
In vielen Städten der Welt sind Überlastungserscheinungen im Straßennetz unvermeidlich. Deshalb ist nach Strategien zu suchen, wie auch unter solchen Bedingungen noch ein akzeptabler Verkehrsablauf zu erreichen ist. Der Artikel berichtet dazu über Ergebnisse des DRIVE-Projektes PRIMAVERA. Aus einer umfassenden Liste von Literaturquellen werden die wesentlichen Ideen systematisiert zusammengestellt. Alle Maßnahmen beziehen sich auf die Steuerung von Lichtsignalanlagen. Bei isoliert liegenden Kreuzungen sind 3 verschiedene Optimierungsstrategien anzuwenden: Minimierung der Wartezeiten zu Schwachlastzeiten, Maximierung der Leistungsfähigkeit während der Überlastungsphase und schneller Abbau der Stauungen nach Ende der Spitzenstunde. Grüne Wellen oder andere Standard-Koordinierungen sind bei Überlastungen eher von Nachteil. Statt dessen kann in innerstädtischen Straßennetzen eine "Rückwärts-Koordinierung" angewandt werden. Diese gibt eine Fahrtrichtung erst frei, wenn stromabwärts der Stau abgebaut ist. Diese grundsätzliche Strategie kann zu ganz unterschiedlichen Ausprägungen im Detail führen, wie Beispiele mit Festzeitsteuerung aus Bangkok und New York zeigen. Von 7 erwähnten flächenhaft wirkenden verkehrsabhängigen Steuerungen wird nur das englische System SCOOT näher behandelt. Dies ist erst in der neuesten Version 2.4 in der Lage, auf Überlastungen sinnvoll zu reagieren. Von besonderer Bedeutung sind Strategien zur Begrenzung des Zuflusses in kritische Bereiche. Dies müssen nicht nur Pförtner-Signalanlagen am Rande der kritischen Bereiche sein. Die Beschränkung des Zuflusses kann teilweise auch von Signalanlagen in den hochbelasteten Netzabschnitten vorgenommen werden. Bei der Auflösung von Stauungen nach den Spitzenstunden kommen auch unkonventionell erscheinende Maßnahmen in Betracht wie kurze Umlaufzeiten und die zeitweise Freigabe von Busspuren. Als Fazit wird festgestellt: Patentlösungen gibt es nicht. Die vorgestellten Methoden sind allenfalls ein Angebot von Möglichkeiten. Der Erfolg der Maßnahmen hängt von der intelligenten Anwendung im jeweiligen Einzelfall ab.