Detailergebnis zu DOK-Nr. 42841
Road Pricing
Autoren |
W. Rothengatter |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Straße und Autobahn 45 (1994) Nr. 8, S. 425-429, 4 B, 9 Q
Die Idee des Road Pricing ist bereits mehrere Jahrzehnte alt und hatte Mitte der sechziger Jahre einen Höhepunkt in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion. Damals waren die technischen Hindernisse einer flexiblen Steuerung des Straßenverkehrs durch den Preis noch ein gravierendes Argument. Heute sind die elektronischen Mautsysteme so weit entwickelt, daß die Bedenken gegen dieses marktwirtschaftliche Instrument überwiegend von der Verbändeseite kommen. Für die Politik ist das Road Pricing insoweit attraktiv, als ein großer Teil des Straßenverkehrshaushalts aus dem öffentlichen Budget ausgegliedert werden und die neue Finanzierungsquelle eine raschere Realisierung des Investitionsvorhabens ermöglichen könnte. Der Beitrag des Road Pricing zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung ist grundsätzlich positiv, aber stark von der Höhe und Differenzierungsform der Gebühren abhängig. Dabei sollte der Verlagerungseffekt auf andere Verkehrsmittel nicht überbewertet werden. Gewichtig ist dagegen der zeitliche Verlagerungseffekt, wenn eine Preisstaffelung entsprechend der Nachfrageentwicklung über die Zeit vorgenommen wird. Die Tatsache, daß in der EU seit Juni 1993 eine Einigung über die Einführung von Mauten auf Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen besteht, dagegen für die nachgeordneten Straßen in Ballungsräumen keine Regelung in Aussicht steht, kommt der Road-Pricing-Idee nichts entgegen und kann erhebliche Schwierigkeiten bei der Implementierung des Systems mit sich bringen, weil die ausschließliche Bemautung der Autobahnen eine unvollständige und suboptimale Lösung darstellt.