Detailergebnis zu DOK-Nr. 42846
Nutzungsmischung: Nicht alles, was gewachsen ist, kann geplant werden
Autoren |
B. Wehrli-Schindler |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung (DISP) 30 (1994) Nr. 118, S. 27-33, 4 B, 2 T, 11 Q
Allgemein wird bei städtebaulichen Planungen angestrebt, kleinteilige Mischungen von soviel unterschiedlichen Nutzungen wie möglich zu verwirklichen. Dem stehen jedoch viele Hindernisse entgegen: So ist es kaum möglich, vielfältige Arbeitsplätze innerhalb eines begrenzten Quartiers anzubieten, bei der Versorgung kommt es nicht zu der erwünschten Versorgung im Quartiersladen, sondern zum Einkauf in Verbrauchermärkten, und auch im Hinblick auf Freizeit und Erholung wird der Rahmen des Quartiers häufig gesprengt. In vielen schweizerischen Städten hat es seit den 60er Jahren Entmischungsvorgänge in großem Umfang gegeben mit dem Ergebnis, daß es im Umfeld der Städte zur Suburbanisierung kam, während die Städte selbst sich zu "A-Städten" zurückentwickelt haben: zu Städten, in denen vor allem Alte, Arme, Arbeitslose, Ausländer, Alleinerziehende, Abhängige und Aussteiger leben, während die anderen Bürger nach draußen, in neue Siedlungen oder Trabantenstädte gezogen sind. Die Autorin untersucht einige Beispiele, in denen versucht wurde, planerisch die nachteiligen Wirkungen dieser Segregation zu verändern. So wurde in Effretikon versucht, ein Wohngebiet nachträglich zu verdichten und mit anderen Nutzungen (auch Gewerbe) zu durchmischen. Vor allem das Gewerbe stieß bei den Bewohnern jedoch auf Ablehnung. Auch eine altersmäßige Durchmischung eines bestehenden Wohngebietes war nicht einfach durchzusetzen. Gute Resultate ergab dagegen die Um- und Neunutzung eines Industriegebietes in Zürich, wo eine kleinteilige Nutzungsmischung erreicht werden konnte.