Detailergebnis zu DOK-Nr. 42932
Auswirkungen der Grenzöffnung zur DDR auf die verkehrlich-städtebauliche Struktur niedersächsischer Klein- und Mittelstädte
Autoren |
C.-W. Müller |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Veröffentlichungen des Instituts für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Univ. Hannover) H. 14, 1994, 274 S., zahlr. B, T, Q
Durch die Teilung Deutschlands und Europas nach dem zweiten Weltkrieg in zwei konkurrierende Wirtschaftsblöcke und durch die jahrzehntelange Undurchlässigkeit der deutsch-deutschen Grenze hat sich die zuvor bestehende Ost-West-Orientierung der Verkehrsinfrastrukturen sowie der Personen- und Güterverkehrsströme in eine überwiegende Nord-Süd-Ausrichtung gewandelt. Dies hatte für die Struktur der niedersächsischen Klein- und Mittelstädte im ehemaligen Grenz- oder Zonenrandgebiet erhebliche negative Konsequenzen, die vor dem Wegfall der Grenze durch spezielle Wirtschafts- und Verkehrsförderungsprogramme aller Bundesregierungen gemildert wurden. Nach der Vereinigung beider deutscher Staaten stellte sich die Frage, ob mit dem Fortfall der innerdeutschen Grenze in den Bevölkerungs- und Verkehrsstrukturen so nennenswerte Umorientierungen zu erwarten sind, daß ein über das übliche Maß hinausgehende raum-, stadt- und verkehrsplanerisches Handeln erforderlich ist. Als Ergebnis der diesbezüglich empirisch-statistisch durchgeführten Untersuchungen der im ehemaligen Zonenrandgebiet liegenden niedersächsischen Landkreise wurde festgestellt: Schnelle und großräumige Verkehrsanlagen mit Verbindungsfunktionen führen nicht zwangsläufig zu größeren raumordnerischen Potentialen; wirtschaftliche und strukturelle Randbedingungen sind für die weitere Entwicklung von dominierender Bedeutung; durch (zu) gute Verkehrsanlagen können auch Abwanderungs- und Absaugeffekte mit großen Fernpendlerzahlen entstehen.