Detailergebnis zu DOK-Nr. 42956
Höhere Geschwindigkeitsbeschränkungen für Lastkraftwagen (Orig. engl.: Increased speed limit for heavy vehicles)
Autoren |
G. Nilsson A. Carlsson |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
VTI Rapport H. 380 A, Part 2, 1992, S. 227-244, 1 B, 11 T
Die Frage der maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit für Lastkraftwagen wird in vielen Ländern diskutiert. In Schweden beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit 70 km/h für Lkw, im Interesse einer Homogenisierung der Geschwindigkeiten wird die Erhöhung des Tempolimits auf 80 km/h erwogen. Geringe Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen Pkw und Lkw können die Häufigkeit von Überholvorgängen reduzieren und damit die Anzahl von Überholunfällen senken. Andererseits sind durch die höheren Geschwindigkeiten mehr Alleinunfälle von Lkw und schwerere Unfallfolgen bei Fahrzeugkollisionen möglich. Zur Abschätzung der Vor- und Nachteile einer Erhöhung der Geschwindigkeitsbeschränkung erfolgte unter Verwendung des Verkehrssimulationsmodells des Schwedischen Straßen- und Verkehrsinstituts (VTI) die Analyse der möglichen Änderungen im Geschwindigkeitsverhalten von Lkw. Der Einfluß des höheren Tempolimits auf die Häufigkeit der Überholvorgänge von Pkw und Lkw wurde ebenfalls untersucht. Für Straßen mit 6 bis 9 m befestigter Fahrbahnbreite wurde eine Verkehrsstärke von 450 Kfz/h angenommen und für 12 bis 13 m Breite 650 Kfz/h, so daß die Simulation eines freien Verkehrsflusses möglich war. Aufbauend auf den Simulationsergebnissen und den Aussagen der angewandten Unfallprognosemodelle ließen sich für verschiedene Unfalltypen die Änderungen in den Unfallraten auf zweistreifigen Straßen abschätzen. Danach ist ein Anstieg der Unfälle mit Todesfolge und Schwerverletzten zu erwarten. Bei geringerem Verkehrsaufkommen ergaben sich jedoch keine signifikanten Änderungen im Unfallgeschehen.