Detailergebnis zu DOK-Nr. 43000
Vortrieb von Rechteckprofilen mit 10,6 m² Querschnitt bei geringen Überdeckungen (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
W. Michalik |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1994) Nr. 3, S. 27-30, 5 B
Die Stadt Walldorf hatte im Jahre 1989 den Bau eines neuen Hauptsammlers für das Abwassermischsystem ausgeschrieben. Geplant war ein paralleler Vortrieb von zwei Kreisprofilen DN 2200 mm mit Überdeckungen von nur 180 cm bis 80 cm. Eine offene Verlegung schied aus verkehrstechnischen Gründen aus. Zur Ausführung kam ein Sondervorschlag der Klee KG mit einem Rechteckprofil, welches annähernd die Abwassermenge und den Durchflußquerschnitt beider Kreisprofile in sich vereinigt. Die Abmessungen betragen außen 4,00 m/2,65 m und innen 3,60 m/2,05 m. Die längste durchgehende Strecke zwischen zwei Vortriebsschächten betrug 464 m. Um ein Mitwandern des überdeckenden Erdreiches zu verhindern, wurde die Oberfläche des Profils mit Längsstreifen versehen und die dazwischen liegenden "Gräben" mit thixotropem Gleitmittel gefüllt. Der Vortrieb erfolgte mit einer Kombination aus einem Haubenschild und einer eindimensionalen Steuertechnik, d.h. es wurde entweder die Höhensteuerung oder aber die Seitensteuerung benutzt. Die Abdichtung der Fugen der 3 m langen Rechteckprofile wurde mit einer Dübelkonstruktion in Verbindung mit einem stirnseitig angebrachten Spezialprofil ausgeführt. Die Dübel übernahmen den Verbund der Einzelsegmente und die seitliche Führung. Die Längskräfte aus dem Vortrieb wurden mit Holzzwischenlagen übertragen und übernahmen gleichzeitig die Verpressung des Gummiprofils. Für jedes Segment waren 11,6 m3 Stahlbeton mit einem Bewehrungsanteil von 80 kg/m3 erforderlich.