Detailergebnis zu DOK-Nr. 43018
Verkehrsmittelwahl für den Weg zur Arbeit
Autoren |
V. Krumm |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Salzburg: Universität Salzburg, Institut für Erziehungswissenschaften, 1994, 114 S., zahlr. T, 78 Q
Ziel der Untersuchung ist es, die Verkehrsmittelwahl von Berufstätigen in der Stadt Salzburg daraufhin zu untersuchen, ob und in welchem Umfang auf das Auto für den Weg zur Arbeitsstelle verzichtet werden kann. Dazu wird eine schriftliche Befragung von Berufstätigen in verschiedenen privaten Unternehmen, öffentlichen Institutionen, Krankenhäusern, Schulen und der Universität durchgeführt. Von den über 1.600 zurückgesandten Fragebögen (Rücklaufquote: 73 %) werden für die Ermittlung der nachfolgenden Ergebnisse knapp 800 ausgewertet sowie 20 Intensivinterviews durchgeführt. Danach zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Verkehrsmittel bei schönem und schlechtem (Klammerwerte) Wetter: Pkw 28(46) %, ÖPNV 16(36) %, Rad 49(8) % und zu Fuß 7(10) %. Von den ÖPNV-Benutzern werden zum Arbeitsweg bzw. Verkehrsmittel die meisten Probleme genannt: Verspätungen, Wartezeiten, Anschlußprobleme, Überfüllung, schlechte Verbindungen und lange Fahrzeiten. Radfahrer brauchen für ihre Wege (bis zu 10 km) nur wenige Minuten länger als Autofahrer. Aufgrund der Ergebnisse schließt der Autor, daß die überwiegende Mehrheit der Autofahrer aus objektiven Gründen auf das Auto verzichten könnte. Weder die bisherige Parkraumbewirtschaftung der Stadt Salzburg (räumlich zu begrenzt) noch der Auto- bzw. Radbesitz, soziobiographische Verhältnisse oder Wegekettenerfordernisse haben auf die Verkehrsmittelwahl signifikante Effekte. Entscheidend sind vielmehr die Reisezeit (Stau bzw. Fahrzeit) und subjektive Einschätzungen (v.a. Bequemlichkeit). Dementsprechend sind Maßnahmen zur Förderung der Alternativen zum Auto allein nicht ausreichend, sondern müssen durch Maßnahmen zur Reduktion der Bequemlichkeit und Preisgünstigkeit des Fahrens und Parkens mit dem Auto ergänzt werden. Dies wird auch von zunehmend mehr Bürgern - und damit Autofahrern - eingesehen und akzeptiert.