Detailergebnis zu DOK-Nr. 43096
Fundamentale Neuausrichtung durch Umbau der Organisation
Autoren |
W.P.J. Droege |
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Sachgebiete |
4.1 Organisation (Struktur, Qualitätssicherung) |
Bauwirtschaft 48 (1994) Nr. 9, S. 35-40, 4 B
Die aktuelle Droege & Comp.-Studie zeigt, daß 64 Prozent der führenden deutschen Bauunternehmen eine Reorganisation planen. Der Aufwärtstrend wird sich in der Bauindustrie in den nächsten Jahren abschwächen und progressive Wettbewerber aus dem EG-Binnenmarkt durchdringen den deutschen Markt. Das Re-Engineering in der Bauwirtschaft wird mit höherer Wettbewerbsfähigkeit verbunden und bedeutet fundamentales Umdenken von Betriebsabläufen mit dem Ziel, Kosten und Qualität dauerhaft zu verbessern. Betriebsorganisatorisch soll schlanker und schneller gearbeitet werden, d.h. langwierige Abstimmungsprozeduren müssen vermieden, Funktionen gestrafft und die effizienten Kostenkontrollen gewährleistet werden. Es ist die Zusammenführung von projekt- und betriebsorientierten mit Verknüpfung technischer und kaufmännischer Strukturdaten unter Einsatz der EDV zu erreichen. Gefordert sind erweiterte Entscheidungsbefugnisse auf der Baustelle. Schnellere Entscheidungen vor Ort bedingen neue Führungsanforderungen. Mit der Einrichtung von Profit-Centern sollen Möglichkeiten zur Stimulierung geschaffen werden. Das Re-Engineering umschließt die Analyse und Lagebeurteilung im Betrieb und die Vorgabe konkreter Ziele für den Organisationsumbau, wie arbeitsorganisatorische Ausrichtung/Standorte; Angebotskalkulation/Einkauf; Personalentwicklung/Entlohnung. Die kritische Ist-Analyse der Geschäftssysteme basiert auf Kundensicht, auf Kostensicht, auf Wirtschaftssicht und auf Mitarbeitersicht. Die Mitarbeitersicht wird in Workshops ermittelt, die Auftragsbeschaffung wird in Zusammenarbeit zwischen Bereichs- und Bauleitern entwickelt. Für die Arbeitsvorbereitung kann ein teilstandardisiertes festes Arbeitsprogramm erarbeitet werden. Die Bauleiter haben die EDV-gestützte Bauzeitenplanung zu nutzen. Erforderlich ist die genaue Erhebung der produktiven projekt- und betriebsorientierten Prozesse und die Weiterverwendung für die Koordinierung und Nachnutzung. Das erfolgreiche Re-Engineering ist an die dauerhafte Mobilisierung der Mitarbeiter gebunden. Übergreifende Arbeitsteams zur Angebotserstellung und Auftragsabwicklung haben sich bewährt. Die Zeitvorgaben werden als Jahresvorgaben gemeinsam vereinbart. Die Anreizsysteme müssen mit Tantiemen und Erfolgsbeteiligungen flankiert sein. Nach Umsetzung der festgelegten Maßnahmen hat das Unternehmen die organisatorische Basis gefunden, die es auch unter verschärften Wettbewerbsbedingungen zum Gewinner in sich wandelnden Märkten befähigt.