Detailergebnis zu DOK-Nr. 43121
Die subjektive Sicherheitsbewertung von Baumalleen mit Varianten der Straßenausstattung
Autoren |
G. Rudinger H. Holte |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Straßenverkehrstechnik 38 (1994) Nr. 5, S. 295-298, 4 B
In einem BASt-Projekt wurde die Frage behandelt, welche Veränderungen an Baumalleen in den neuen Bundesländern eine Reduzierung der Geschwindigkeit bewirken könnten. Da die Geschwindigkeit abhängig ist von der persönlichen Gefährdungseinschätzung, war es wesentlich, herauszufinden, welche möglichen Fahrbahnmarkierungen welche subjektiven Sicherheitsbewertungen zur Folge haben. In einem Experiment wurden 50 Männern und 50 Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren Dias von drei verschiedenen Strecken gezeigt (Links-, Rechtskurve, gerade Strecke), die aus Fahrerperspektive aufgenommen waren. Auf diesen Dias waren durch Computerfotomontagen jeweils die Fahrbahnmarkierungen Randlinie, Mittelstreifen, eingerückte Randlinie und Schutzplanken eingebaut. Die Versuchspersonen verglichen die 12 Situationen paarweise hinsichtlich der subjektiven Gefährlichkeit und gaben unabhängig davon in einem weiteren Versuch Auskunft über die Bereitschaft, langsamer zu fahren. Erwartungsgemäß ist die Bereitschaft, langsamer zu fahren, größer, je gefährlicher eine Strecke eingeschätzt wird. Die höchste Gefährdungseinschätzung und die damit einhergehende größte Bereitschaft, langsamer zu fahren, trift für die Markierungsvarianten Randlinie und eingerückte Randlinie zu. Die geringste Gefährlichkeitseinschätzung und die damit einhergehende geringste Bereitschaft, langsamer zu fahren, zeigt sich bei der Kombination aus den Markierungen Randlinie, Mittellinie und Schutzplanke. Ein Unterschied zwischen Randlinie und eingerückter Randlinie hinsichtlich der Gefährlichkeitseinschätzung sowie der Verhaltensbereitschaft ist lediglich für die Linkskurve erkennbar. Markierungsvarianten, die aus einem Element bestehen, unterscheiden sich ganz deutlich von denjenigen Markierungsvarianten, die aus mehreren Elementen bestehen. Diese Befunde gelten für alle Verkehrsteilnehmer unabhängig vom Alter und dem Geschlecht.