Detailergebnis zu DOK-Nr. 43169
Stadtökologie - Natur in der Stadt - Stadt in der Natur
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5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Schriftenreihe des Ministeriums für Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen H. 2, 1992, 103 S., zahlr. B, 1 T
Stadt und Natur, der klassische Gegensatz, bewegen sich aufeinander zu. Die ausufernde Urbanisierung der Naturräume zwingt zur Erschließung ökologischer Identifikations- und Lebensräume innerhalb der Städte. Die Broschüre geht nach dem unvermeidlichen Horrorszenario der menschlichen Umwelt- und Selbstzerstörung auf die Wandlung städtischer Standortfaktoren ein, Bevölkerungszuwachs, saubere Industrien, Freizeitaktivität, Verbrauchermärkte und weiteres Verkehrswachstum. Teilung der Aktivitäten ist nicht mehr denkbar, nur Interaktionen im Sinne einer Stadtökologie ermöglichen eine umfassende Erneuerungsstrategie. Staatliche Intervention muß den Prozeß steuern, durch ökonomische Komponenten fördern und durch sinnvolles Stützen das Bewahrenswerte erhalten. Die Erhaltung der Freiflächen ist oberstes Gebot. Wo ihr Verbrauch nicht vermeidbar ist, müssen eine absolute Funktionsbündelung und ein Flächenrecycling in der Umweltverträglichkeitsprüfung des Bauleitplanes Vorrang haben. Je höher die Baudichte, umso wertvoller die Freiflächen, langgestreckt lineare oder großflächige Grünbereiche sind von hohem allgemeinen Erholungswert. Die private kleinräumliche Entsiegelung und Begrünung bewirkt unterm Strich jedoch noch mehr für das notwendige individuelle Freiraumerleben. Verkehrsberuhigungen schließen den Straßenbereich auf für nachbarliche Freiraumkontakte. Der Verkehr muß aufgrund der Flächen-, Energie- und Luftbelastung sowie der Unfallträchtigkeit auf die Öffentlichen Nahverkehrsmittel, die Fußläufigkeit und das Fahrrad ausgerichtet werden. Gewerbe sind die Lebensgrundlage der Städte. Sie verschlingen weiter große Freiflächenanteile. Eine stärkere Umwidmung aufgelassener Industriestandorte mit vorhandener Infrastruktur ist gerade in den dichtbesiedelten Städten des Ruhrgebietes unabdingbar. Bei Gemengelagen wird eine Trennung unterschiedlicher Nutzungen nicht weiter verfolgt, sondern es wird aus stadtökologischer Sicht eine Funktionsmischung angestrebt. Es ist nicht länger hinnehmbar, Gewerbe, Verbrauchermärkte und Siedlungsgebiete in die Peripherie zu drängen, wo sie lange Wege und hohe Belastungen bringen. Die Verknüpfung aller Lebensbedürfnisse ist ein ökologisches Prinzip. Ohne den ökologischen Ansatz ist weder die Flächennutzung noch ein vernünftiger Umgang mit den Ressourcen Luft, Wasser und Energie und den klimatischen Auswirkungen möglich.