Detailergebnis zu DOK-Nr. 43249
Schlitzwände im Brückenbau - ein neuartiges Gründungselement
Autoren |
C.-A. Graubner |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern 15.3 Massivbrücken |
Deutscher Beton-Verein, 1993, S. 131-143, 14 B, 2 T, 2 Q
In dem Beitrag werden zwei 1990 und 1991 gebaute, außergewöhnlich schlanke Spannbetonbrücken mit großer Spannweite, bei denen die Ästhetik wegen des städtebaulichen Umfeldes eine besondere Rolle spielt, besprochen. Die technische Neuerung besteht sowohl bei der Lechbrücke Hochzoll in Augsburg, als auch bei der Südbrücke Berching über den Main-Donau-Kanal in der Ausbildung der Rahmenstiele als Schlitzwandscheiben. Zur Ausführung gelangte ein Zweigelenkrahmen mit elastisch gebetteten Stielen. Die Rahmenstiele sind je 4 Schlitzwände mit dem Querschnitt 6,5 m x 1,0 m, die mit den 4 Stegen des Überbaues monolithisch verbunden sind und 22 m in die Tiefe reichen. Aus der Tiefgründung mit geringen Setzungen und geringeren Längsbewegungen aus Temperaturbeanspruchung als bei Durchlaufbalken ergeben sich neben Kostenersparnis bei der Herstellung auch eine geringere Schadensanfälligkeit und Vorteile beim späteren Brückenunterhalt. Bei der Tragwerksplanung waren Überlegungen hinsichtlich des Zusammenwirkens von Bauwerk und Baugrund von besonderer Bedeutung. Die große Beanspruchung der Schlitzwände ergab trotz der großen Betonabmessungen einen hohen Bewehrungsgrad. Eine weitere konstruktive Schwierigkeit bestand in der Übertragung der Abschnittsmomente aus dem Überbau in die Rahmenstiele. Bei im Zuge der Baumaßnahmen erfolgten Aufgrabungen und bei Kontrollbohrungen wurde die einwandfreie Umhüllung der Bewehrung festgestellt. Mit Anspannen der Spannglieder hob sich die gesamte Konstruktion aus der Schalung. Die vorberechneten Verformungen stellten sich sehr zutreffend ein, dadurch bestätigten sich die für die Berechnung getroffenen Annahmen hinsichtlich der Bettung der Rahmenstiele. Bei beiden Brücken wurde ein neuartiges Gründungskonzept für den Brückenbau in die Praxis umgesetzt.