Detailergebnis zu DOK-Nr. 43270
Dimensionierung von Straßenquerschnitten nach Begegnungswahrscheinlichkeiten
Autoren |
W. Brilon F. Weiser |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Straße und Autobahn 45 (1994) Nr. 11, S. 719-724, 9 B, 10 Q
Das Projekt hatte zum Ziel, die Häufigkeiten von Begegnungsfällen zwischen Fahrzeugen mit bestimmten Breiten und deren Auswirkungen auf den Verkehrsablauf zu untersuchen. Zunächst wurde eine statistische Analyse der Breiten des Fahrzeugbestandes vorgenommen. In einem nächsten Schritt wurde eine theoretische Formel hergeleitet, mit der die Anzahl der Begegnungsfälle auf einem Streckenabschnitt vorhergesagt werden kann. Die Häufigkeit von Begegnungen wurde darüber hinaus mit Hilfe von stationären Video-Messungen untersucht. Durch Video-Messungen aus fahrenden Linienbussen heraus wurden auch die bei Begegnungen auftretenden Verlustzeiten und Geschwindigkeitseinbußen ermittelt. Mit Hilfe eines Simulationsprogramms konnten sowohl die Häufigkeiten von Begegnungen zwischen Fahrzeugen beliebiger Breite als auch die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Verkehrsablauf nachgebildet werden. Es wurden leicht anwendbare Diagramme und Tabellen abgeleitet, die es erlauben, die Häufigkeit der zu erwartenden Begegnungen zwischen Fahrzeugen bestimmter Breiten vorherzusagen. Für die Beurteilung der Auswirkungen von Begegnungsfällen auf den Verkehrsablauf wurden für die zulässigen Geschwindigkeiten von 50 km/h und 80 km/h mittels Simulation q-v-Diagramme für verschiedene Fahrbahnbreiten und Schwerverkehrsanteile erzeugt. Für zweistreifige Straßen sind bereits ab Breiten von 5,50 m aufwärts keine Zeitverluste aufgrund der Begegnungen zu erwarten. Demnach sind Restriktionen hinsichtlich der Anwendung der in den EAHV 1993 empfohlenen Querschnitte nicht notwendig. Für Straßen mit einer zulässigen Geschwindigkeit von 80 km/h wurden demgegenüber schon bei Fahrbahnbreiten von weniger als 7,00 m erkennbare Abminderungen der erreichten Reisegeschwindigkeiten festgestellt. Deutliche Einbußen wurden für Fahrbahnbreiten von weniger als 6,50 m ermittelt.