Detailergebnis zu DOK-Nr. 43272
Stadtlogistik - Interessen "statt Logistik"?
Autoren |
U. Hatzfeld M. Hesse |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.21 Straßengüterverkehr |
Internationales Verkehrswesen 46 (1994) Nr. 11, S. 646-653, 4 B, 1 T, zahlr. Q
Nahezu jede größere Stadt befaßt sich zur Zeit mit Stadtlogistik oder City-Logistik-Ansätzen. Ursache dafür mag die intensive theoretische Auseinandersetzung mit der Erforderlichkeit und auch den Möglichkeiten zur effektiveren und stadtverträglichen Gestaltung des innerstädtischen Wirtschaftsverkehrs sein. Die intensive theoretische Auseinandersetzung steht dabei in einem erstaunlichen Mißverhältnis zur fehlenden Anwendungspraxis: Über Ansätze hinaus existieren bislang kaum praxiserprobte, quantitativ relevante Beispielfälle für die neuartigen Sammel- und Verteilstrategien. Fachlich betrachtet ist für den vorerst begrenzten Erfolg der Strategien wohl auch der Mangel an Strukturkenntnissen über den hochdifferenzierten Wirtschaftsverkehr verantwortlich. Ein noch wichtigeres Erfolgshindernis für die Optimierungsstrategien besteht jedoch in der Heterogenität der Interessens- und Entscheidungsstrukturen: Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen hat vorrangig nur die unter Kostendruck geratene Transportwirtschaft ein originär wirtschaftliches Interesse an der Neuorganisation der (zum Teil defizitären) Innenstadtbelieferung. Die Einbeziehung der Abnehmerseite (insbesondere Einzelhandel) scheitert zum einen am grundsätzlich geringen wirtschaftlichen Interesse, zum anderen an der nur schwer zu überwindenden Heterogenität dieses Wirtschaftsbereiches (Branchen, Betriebsformen). Um die Potentiale der City-Logistik zu aktivieren, muß mehr als bisher über stadtplanerische und wirtschaftliche Stimulanzien zur Teilnahme an der Verbesserung der Innenstadtbelieferung nachgedacht werden.