Detailergebnis zu DOK-Nr. 43298
Entwicklung eines Verfahrens zur praxisnahen Beurteilung der Umweltverträglichkeit von industriellen Nebenprodukten im Straßenbau (Feldversuche)
Autoren |
M. Knauber |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
in: Verbundvorhaben: Einsatz von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen im Straßenbau. Status-Seminar 2.-3.12.1993 in der Ruhr-Universität Bochum. Bonn: Bundesministerium für Forschung und Technologie, Projektträger: Umwelt- bundesamt, Berlin, 1994, S. 259-275, 8 B, 7 Q
Am Institut für Straßenwesen der Ruhr-Universität Bochum wurden Untersuchungen über das Auslaugeverhalten von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen unter realistischen Bedingungen angestellt, um die bisherigen Beurteilungsgrundlagen (Auslaugeversuche im Labor, Feststoffgehalte) bezüglich ihrer Übertragbarkeit in die Praxis zu überprüfen. Beim Neubau der BAB A 44 wurden dazu im Raum Velbert fünf Großlysimeter im unteren Tragschichtbereich angelegt. Als Versuchsmaterialien, die vom höherliegenden Seitenstreifen aus von Regenwasser durchflossen wurden, dienten Steinkohlenflugasche, Waschberge, Müllverbrennungsasche und Brechkorngemisch aus einem Industrieabbruch. Vom Tiefpunkt der nach unten exakt gedichteten Lysimeter wurden die Eluate in mit Speicherbehältern und Meßvorrichtungen ausgestattete Sammelschächte geleitet. An den anfallenden Sickerwässern wurden vierzehntägig wichtige Leitparameter (pH-Wert, elektr. Leitfähigkeit, Metallgehalte, Chlorid, Sulfat, Phenole, PAK und AOX) zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit bestimmt. Die Bedeutung des Wasser-/Feststoffverhältnisses beim Vergleich der Ergebnisse des Praxisversuchs mit Ergebnissen aus Laborversuchen wird hervorgehoben. Während im Laborversuch Wasser-/Feststoffverhältnisse < 1 nur sehr schwierig zu realisieren sind, betrug der vergleichbare Wert bei den Feldversuchen nach 2 Jahren erst ca. 0,4. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse: Aus der Kenntnis des Feststoffgehaltes ist ein Rückschluß auf die Auslaugung von Schadstoffgehalten nicht möglich. Übliche Laborverfahren sind geeignet, die langfristig ausgelaugten Schadstofffrachten über das Wasser-/Feststoffverhältnis abzuschätzen. Laborversuche bei niedrigen pH-Werten scheinen hierfür weniger geeignet zu sein. Aus Laborversuchen auf ausgelaugte Schadstoffkonzentrationen in der Einsatzpraxis zu schließen, ist nur schwer möglich.