Detailergebnis zu DOK-Nr. 43334
Sammlung und Auswertung von Straßenunebenheitsdaten - Untersuchung und Vergleich verschiedener Meßgeräte und Auswerteverfahren auf Eignung zur routinemäßigen Erfassung und Bewertung des Ebenheitszustandes
Autoren |
H. Braun W. Liesner A. Ueckermann |
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Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 598, 1991, 226 S., zahlr. B, T, Q
In der zukünftig vorgesehenen Systematik der Straßenerhaltung werden zur routinemäßigen Beobachtung und Beurteilung des Ebenheitszustandes auf unterschiedlichen Entscheidungsebenen geeignete Systeme zur Messung von Fahrbahnunebenheiten benötigt. Um die aus den Messungen resultierenden Ergebnisse vergleichbar zu machen, müssen Verfahren zur Beschreibung bzw. Bewertung von Unebenheiten zur Verfügung stehen, die sich einheitlicher Entscheidungsgrundlagen bedienen und deren Ergebnisse dazu ineinander überführbar sind. Zur Lösung dieser Gesamtaufgabe wurde die Arbeit in zwei Teile getrennt. Teil 1 beschäftigt sich mit der Sammlung einer repräsentativen Anzahl von Zustandswerten für das Fahrbahnoberflächenprofil in Längsrichtung und mit dem Vergleich von wichtigen, gegenwärtig in Mittel- sowie Nord-Europa üblichen Meß- und Beschreibungsverfahren für Unebenheiten des Längs- bzw. des Querprofils. Im Teil 2 werden die theoretischen Grundlagen zur Beurteilung der Meß- und Beschreibungsverfahren gelegt, wobei die Betrachtung auf die Messung der Ebenheit im Längsprofil beschränkt werden sollte. Die theoretischen Untersuchungen ergaben, daß allein die folgenden Geräte sich zur Messung der Ebenheit im Längsprofil eignen: a) Analyseur Dynamique de Profil en Long (APL), b) Automatic Road Analyzer (ARAN) und c) High-Speed Road Monitor (HPM), wobei der APL sich aufgrund seiner Kostenvorteile vor allem für den Einsatz auf den unteren Entscheidungsebenen anbietet, während ARAN und HRM in Frage kommen, wenn es darum geht, neben der Ebenheit gleichzeitig auch andere Straßendaten zu erfassen. Alle drei Geräte messen das Straßenlängsprofil und eignen sich zur Ermittlung der Spektralen Dichte der Profilhöhen Omega(Index 0), die zur Zeit die einzige Beschreibungsgröße ist, die die Längsebenheit charakterisieren kann. Um die gemessenen Spektralen Dichten bewerten zu können, wurde eine Bewertungsgröße für die Längsebenheit, der Spektrale Ebenheits-Index (SEI) entwickelt, mit dessen Hilfe auch die in Teil 1 gesammelten Ebenheitsdaten von 180 km bundesdeutschen Straßen zu einem ersten Bewertungshintergrund ausgewertet werden konnten. Umrechnungen der Meßergebnisse des Bump Integrators, des Bayerischen Unebenheitswirkgerätes, des Profilneigungsmessers der BASt und des Winkelmeßgerätes des ISETH, Zürich, auf die Spektrale Dichte Phi(Index h) sind nicht möglich, weil deren Übertragungsbereiche wellenlängenmäßig nicht ausreichen. Die in dieser Arbeit zusammengestellten Erkenntnisse sind Grundlagen für Entscheidungen über Anschaffung und Einsatz von Meßsystemen zur Erfassung der Ebenheit im Längsprofil. Mit der Einführung der Spektralen Dichte Phi(Index h)(Omega) als Beschreibungs- und der Schaffung des SEI als Bewertungsgröße für die Ebenheit ist die Voraussetzung für eine sachgerechte und aussagekräftige Charakterisierung für die Allgemeinunebenheit im Längsprofil gegeben. Darüber hinaus stehen repräsentative Zustandswerte der Ebenheit aus dem aktuellen Straßennetz der Bundesrepublik zur Verfügung.