Detailergebnis zu DOK-Nr. 43335
Überarbeitung der Kostenprognose für die Erhaltung der Brücken an den Bundesfernstraßen
Autoren |
M. Hölzgen E. Kessler |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 622, 1992, 39 S., zahlr. B, 3 Q
Die im Rahmen des Forschungsvorhabens erstellte Prognose für die Kosten der Erhaltung der Brücken an Bundesfernstraßen beruht erstmals auf einer umfangreichen Auswertung durchgeführter Erhaltungsmaßnahmen zur Ermittlung der mittleren Kosten und Nutzungszeiten für jede Erhaltungskategorie. Mit Hilfe von nicht linearen Regressionsanalysen wurden Gleichungen für die Kosten und Nutzungszeiten ermittelt, die der Verteilung der Kosten und der Nutzungszeitenwerte über der Brückenfläche entsprechen. Auf der Grundlage dieser Gleichungen für die Kostenwerte und die Nutzungszeiten werden für jede Brücke die je Erhaltungskategorie aufzuwendenden Erhaltungskosten berechnet. Durch die EDVmäßige Berechnung dieser Kosten unter direkter Anwendung der Strukturdaten aller Brücken in Bundesfernstraßen, ist sichergestellt, daß der tatsächliche Bauwerksbestand sowie die vorhandene Altersstruktur der Brücken bei der Auswertung berücksichtigt werden. Die so prognostizierten mittleren jährlichen Erhaltungskosten belaufen sich für den Prognosezeitraum 1990 bis 2010 auf 420,51 Mio. DM pro Jahr. Problematisch bei der vorgestellten Prognose ist die Berechnung der Nutzungszeiten, da die Grundlage der Berechnung bei dieser Auswertung nicht der tatsächliche Erhaltungsbedarf ist, sondern der Berechnung liegen Erhaltungsmaßnahmen zugrunde, deren Volumen und auch Ausführungszeitpunkte durch die Größe der bewilligten Haushaltsmittel festgelegt sind. Bei der Zugrundelegung einer ordnungsgemäßen Erhaltungsstrategie würden sich sicherlich andere mittlere Nutzungszeiten für die verscheidenen Erhaltungskategorien ergeben. Sicherlich besteht zur Zeit schon ein Nachholbedarf an Erhaltungsmaßnahmen, der bei allen bisherigen Prognosen keine Berücksichtigung findet. Es ist deshalb also dringend erforderlich, den tatsächlichen Erhaltungsbedarf zu ermitteln. Dies ist jedoch nur möglich durch eine objektbezogene Bedarfsermittlung für die Instandhaltung. Deshalb sollten alle weiteren Untersuchungen zur Verbesserung der Kostenprognose für die Erhaltung der Brücken an Bundesfernstraßen auf eine objektbezogene Bedarfsermittlung abzielen.