Detailergebnis zu DOK-Nr. 43358
Nutzung von innerstädtischen Stadtbahnsystemen für den Warentransport
Autoren |
U. Clausen O. Niewöhner |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.21 Straßengüterverkehr |
Verkehr und Technik 47 (1994) Nr. 12, S. 553-558, 3 B, 5 Q
Die Nutzung von Stadtbahnstrecken und -haltestellen für den städtischen Lieferverkehr erscheint in Städten mit Stadtbahnnetz während der nächtlichen Betriebsruhe und bei einem zügigen Warenumschlag und weniger dichter Streckenbelegung eventuell auch während der Schwachverkehrszeiten möglich. Für die Belieferung von innerstädtischen Handelsunternehmen über die Stadtbahninfrastruktur können in den Fällen, in denen sich sowohl Lager als auch Kaufhaus des Handelsunternehmens in günstiger Lage zum Stadtbahnnetz befinden, die Transporte ohne Vor- und Nachlauf über die Stadtbahn abgewickelt werden. Transporte von Handelslagern außerhalb des Stadtbahnnetzes werden im Zulauf mit Lkw oder mit der Eisenbahn zu Umschlagknoten im Stadtbahnnetz befördert, wo Stadtbahnfahrzeuge die Waren übernehmen und in die Innenstadt transportieren. Die Anbindung der Warenannahme an oberirdisch geführten Stadtbahnen ist mit einigen technischen Schwierigkeiten verbunden, eine Anbindung der Warenannahme an unterirdische Stadtbahnstrecken kann günstig durch einen Liefertunnel im Kleinprofil mit einem automatischen Unterflur-Schleppkettenförderer geschaffen werden. Für den Warentransport in die Innenstadt sind speziell hierfür gestaltete Stadtbahnfahrzeuge einzusetzen, wobei der Umbau von älteren Personentriebwagen zu Stadtbahnwagen für den Warentransport als günstigste Lösung erscheint. Die Chancen für eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Stadtbahn werden unter den derzeitigen Rahmenbedingungen im städtischen Lieferverkehr als relativ gering angesehen. Der Entlastungseffekt beim straßengebundenen innerstädtischen Lieferverkehr durch einen Stadtbahngüterverkehr ist ebenfalls sehr begrenzt, da nur wenige Lkw-Fahrten durch die Stadtbahn substituiert werden können.