Detailergebnis zu DOK-Nr. 43366
Kombination entwurfstechnischer und betrieblicher Maßnahmen an planfreien Knotenpunkten von Straßen der Katogoriengruppe B
Autoren |
R. Schnüll M. Kölle |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 650, 1993, 105 S., zahlr. B, 9 T, zahlr. Q
Die bisher geltenden Entwurfsrichtlinien für planfreie Knotenpunkte RAL-K-2 gehen davon aus, daß auch unterschiedliche Kraftfahrzeugverkehrsstärken allein mit Entwurfsmaßnahmen zu bewältigen sind. Bei planfreien Knotenpunkten von Straßen der Kategoriengruppe B sollte diese Entwurfsmethodik durch das Prinzip variabler Verkehrsanlagen ersetzt werden, indem steuerungstechnische und betriebliche Maßnahmen variablen Kraftfahrzeugverkehrsstärken entsprechend in den Entwurf einbezogen werden. Aufgabe der Pilotstudie war es, Kombinationen entwurfstechnischer und betrieblicher Maßnahmen an planfreien Knotenpunkten von Straßen der Kategoriengruppe B zu entwickeln. Aufbauend auf einer Auswertung von Veröffentlichungen, Richtlinien und Forschungsarbeiten sowie auf einer Querschnittanalyse von Beispielen, die sich bei einer Umfrage im In- und Ausland ergaben, wurden die bisherigen Erkenntnisse über Maßnahmenkombinationen und ihre bekannten bzw. vermuteten Vor- und Nachteile zusammengestellt. Es wurden insgesamt 13 Maßnahmenkombinationen in den Einsatzfeldern Einfahrt, Ausfahrt, Verflechtungsbereich, Verbindungsrampe und Knotenpunktsystem auf ihre grundsätzlichen Einsatzmöglichkeiten untersucht. Die Pilotstudie hat gezeigt, daß durch die Integration betrieblicher Maßnahmen während der Spitzenbelastungen im Kraftfahrzeugverkehr Leistungsfähigkeitsreserven in dem Entwurf planfreier Knotenpunkte aktiviert werden können. Es entstehen durch die Einheit von Entwurf und Betrieb Knotenpunkte, die im Gegensatz zu den ausschließlich mit entwurfstechnischen Maßnahmen konzipierten planfreien Knotenpunkten weniger flächen- und kostenintensiv sind. Durch die Reduktion des für reine Entwurfsmaßnahmen erforderlichen baulichen Aufwands wird außerdem eine akzeptable Integration in sensible Umfelder erleichtert. Die betrieblichen Maßnahmen können die Verkehrssicherheit in den verschiedenen Knotenpunktbereichen verbessern. Diese Maßnahmen müssen in der Regel nur zeitweise betrieben werden. Wird ein Dauerbetrieb erforderlich, sollen sie mit einer verkehrsabhängigen Steuerung ausgestattet werden. Schließlich wurden in der Pilotstudie Empfehlungen für ein Arbeitsprogramm einer Hauptstudie gegeben. In ihr sollen die Reduktionsmöglichkeiten der entwurfstechnischen Knotenpunktelemente bei einem zeitweisen bzw. dauernden Einsatz der betrieblichen Maßnahmen erarbeitet werden. Darüber hinaus sind die erforderlichen Schwellwerte zu bestimmen, bei denen die betrieblichen Maßnahmen aktiviert werden.