Detailergebnis zu DOK-Nr. 43382
Berechnung der Schadstoffbelastung durch Kohlenmonoxid bei der Fahrt durch einen Straßentunnel
Autoren |
K. Pucher R. Pucher |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 15.8 Straßentunnel |
Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift (ÖIAZ) 139 (1994) Nr. 10, S. 450-452, 6 B, 3 Q
Im Normalfall wird der Kohlenmonoxid-Gehalt (CO-Gehalt) der Tunnelluft durch eine Lüftungsanlage so mit Frischluft verdünnt, daß er zu keiner ernsten Gefährdung führt. In Katastrophenfällen, bei denen die Lüftungsanlage ausfällt und Personen fliehen müssen, können aber sehr hohe CO-Konzentrationen auftreten. Es wird untersucht, wie hoch die CO-Hämoglobin-Absättigung (COHb-Absättigung) des menschlichen Blutes wird, wenn die Tunnelbenutzer zu Fuß in einer hohen CO-Konzentration bis zum Portal fliehen müssen. Die Berechnungen wurden daher für eine hohe Konzentration von 250 ppm und für einen Normalwert von 20 ppm durchgeführt. Die Jahresmittelwerte liegen derzeit in Österreich bei 10 bis 20 ppm. Die Ergebnisse wurden in Diagrammen dargestellt, in denen COHb in % in Abhängigkeit von der Zeit (bis 100 Minuten) angegeben ist. Z.B. beträgt die COHb-Absättigung bei einer CO-Konzentration von 250 ppm nach einer Stunde und bei leichter Tätigkeit 10 % bei einer Höhenlage von 500 m NN. Als Vergleichswert sei erwähnt, daß ein starker Raucher eine COHb-Absättigung von 10 bis 12 % haben kann. Bei der normalen Durchfahrt mit etwa 60 km/h durch einen längeren Tunnel sind die Aufenthaltszeiten nicht länger als einige Minuten. Die Ergebnisse bei einer CO-Konzentration von 20 ppm ergeben auch bei langem Aufenthalt keine großen Schadstoffbelastungen, eine Gefährdung der Tunnelbenutzer durch die CO-Belastung ist nicht gegeben. Ergänzend werden auch noch die 0(Index 2)Hb-Absättigung und auch der ungesättigte Anteil des Hämoglobins im menschlichen Blut ermittelt, weil auch diese Werte für die Beurteilung der Schadstoffbelastung durch Kohlenmonoxid von Bedeutung sind.