Detailergebnis zu DOK-Nr. 43389
HGT mit Bitumenzusatz - Laboruntersuchung
Autoren |
H. Sommer J. Müllner |
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Sachgebiete |
8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 424, 1994, 59 S., zahlr. B, T, 7 Q
Die Bodenstabilisierung mit Zement wird im Straßenbau seit langem mit gutem technischen und wirtschaftlichen Erfolg angewendet. Sie wird in der Zukunft bei der Regenerierung bestehender Straßen auch verstärkt Bedeutung haben. Um einem Durchdringen von Abkühlungsrissen in der Stabilisierung durch relativ dünne Asphaltschichten vorzubeugen, sind zusätzliche Maßnahmen (in Österreich Erzeugung von Mikrorissen durch Abwalzen am Tag nach der Herstellung, in Deutschland Herstellung von Kerbfugen beim Verdichten) vorzusehen. Statt dessen kann versucht werden, die Stabilisierung mit einer geringeren Reißneigung herzustellen, nämlich durch die Verwendung eines Gemisches aus Bitumenemulsion (führt Verformbarkeit herbei) und Zement (bindet Emulsionswasser und bildet Festigkeit). Aus dem Ausland sind bereits erfolgversprechende Ausführungen bekannt. Es sollte geklärt werden, ob dieses Verfahren auch mit dem in Österreich für Stabilisierungen verwendeten Bodenmaterial aussichtsreich erscheint. Drei Bitumenemulsionen wurden auf ihre Eignung für eine Mischstabilisierung untersucht. Die Untersuchungen wurden mit zwei Materialien, die für Instandsetzungsaufgaben typisch sind, durchgeführt: einem überwiegend quarzitischen Rundkorn und einem Kantkorn aus Kalkstein. Erosions- und Frost-Tausalz-Widerstand werden durch den Bitumen-Zusatz nicht erhöht. Zugfestigkeit, Schrumpfen und Schwinden bei behinderter Austrocknung sind aber bei einer Mischstabilisierung wesentlich kleiner als bei Zementstabilisierung: Es kann mit einer gegenüber Zementstabilisierungen wesentlich kleineren Reißneigung gerechnet werden. Mit dem für eine Baustelle vorgesehenen Bodenmaterial ist in Anlehnung an RVS 8.05.13 eine Eignungsprüfung durchzuführen. Die Bitumenemulsion ist vom Hersteller auf den vorgesehenen Zement abzustimmen. In der Eigungsprüfung sind bei Rundkorn Festigkeiten nach 28 Tagen von mind. 1,5 N/mm2, bei Kantkorn von mind. 2,0 N/mm2 anzustreben und E-Modul und Spaltzugfestigkeit, bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen sicherheitshalber auch die Frostbeständigkeit, zu prüfen. Die erhaltenen Werte für E-Modul und Zugfestigkeit sind bei der Oberbaubemessung zu berücksichtigen.