Detailergebnis zu DOK-Nr. 43470
Verkehrsmittelwahl: Gute Vorsätze und Realität
Autoren |
R. Risser M. Praschl |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 41 (1995) Nr. 1, S. 23-30, 3 B, 19 Q
Wie kann man die Menschen zu einer umwelt-, sozial- und sicherheitsverträglichen Verkehrsmittelwahl motivieren? Warum gelingt es nur schwer, Autofahrer zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, obwohl die meisten um die Umweltbelastung und das Sicherheitsrisiko des Straßenverkehrs wissen und zahlreiche Umfragen immer wieder zeigen, daß eine große Mehrheit für Umweltschutzmaßnahmen, wie z.B. der Förderung des öffentlichen Verkehrs, eintritt? Die genaue Analyse dieser Diskrepanz ist wichtiger Bestandteil eines effizienten Nonprofit-Marketing für eine sinnvolle Verkehrsmittelwahl. Die Autoren überprüften im Rahmen einer Studie im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie 15 Hypothesen zur Erklärung der Diskrepanz zwischen "besserem Wissen" und tatsächlichem Handeln (Methodik: 342 Tiefeninterviews mit städtischen Fahrzeuglenkern, Experten-Round-Table-Diskussionen). Es zeigte sich, daß unter anderem folgende Phänomene gute Erklärungsansätze für diese Diskrepanz liefern: Selbstdarstellungs-Identifikationsbedürfnis, Identifikationshemmnisse, Bequemlichkeit, Gewöhnung und Gedankenlosigkeit, irrationale und emotionale Motive rund um das Auto, mangelndes unmittelbares negatives Feedback bei umweltschädlichem Verhalten, Verdrängung, übertrieben positive Selbsteinschätzung bzgl. Umweltfreundlichkeit. Aufgrund der Ergebnisse wurden mehrere Umsetzungsvorschläge mit dem Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit ausgearbeitet.