Detailergebnis zu DOK-Nr. 43475
Entwicklung der Verkehrssicherheit auf europäischen Autobahnen - Vergleich einiger Länder mit hohem Motorisierungsgrad
Autoren |
E. Brühning S. Berns A. Schepers |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straße und Autobahn 46 (1995) Nr. 1, S. 5-10, 10 B, 3 T, 3 Q
Auf dem Ende 1994 gegebenen Informationsstand werden in einer knappen vergleichenden Übersicht für eine Reihe europäischer Länder sowie die USA Entwicklung und Stand der Autobahnlängen, der Fahrleistungen und mittleren Verkehrsstärken auf Autobahnen sowie der dort tödlich Verunglückten dargestellt. Als Maß für das Risiko im Autobahnverkehr wird die Entwicklung der Getötetenrate verglichen: Es zeigt sich, daß das Sicherheitsniveau auf westdeutschen Autobahnen im Laufe der Zeit erheblich besser wurde und im internationalen Vergleich keine ungünstige Position einnimmt, obwohl die Entwicklung 1989 und 1990 unbefriedigend war. Nach Stagnation in 1991 trat eine deutliche Verbesserung ein; auch für 1994 ist eine leichte Verbesserung absehbar. Der in Großbritannien und in den Niederlanden erreichte Stand bleibt weiterhin Orientierungsmarke. Eine sehr ungünstige Situation ergab sich hingegen nach der Öffnung der Grenzen im Unfallgeschehen auf Autobahnen auf dem Gebiet der Neuen Bundesländer - D(O)-. Die verfügbaren Zahlen veranschaulichen ein extrem ungünstiges Sicherheitsniveau im Jahre 1991 sowie unfallstrukturelle Besonderheiten. Erfreulich ist, daß danach eine sehr günstige Entwicklung eingetreten ist, die sich voraussichtlich auch 1994 weiter fortgesetzt hat. Nicht zuletzt die infrastrukturellen Verbesserungen im Autobahnnetz haben hier Erfolge gebracht. Dennoch ist das Sicherheitsniveau auf den Autobahnen der Neuen Länder noch als vergleichsweise ungünstig zu bezeichnen. Die weitere Differenzierung der nationalen Autobahn-Sicherheitsnivaus unter Berücksichtigung der mittleren Verkehrsstärken in den Autobahnnetzen der Länder zeigt einen internationalen statistischen Zusammenhang zwischen den Verkehrsstärken und den Getötetenraten. Erkennbar wird auch, daß einzelne Länder deutlich "über" oder "unter" dem allgemeinen mittleren Verlauf liegen. Diese Ergebnisse führen zu einer modifizierbaren Interpretation nationaler Sicherheitsniveaus, wobei B und D(W) weniger günstig, NL, USA und CH hingegen vergleichsweise günstig abschneiden.