Detailergebnis zu DOK-Nr. 43533
Fehlkonzepte der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (Orig. engl.: Erroneous concepts behind the new austrian tunnelling method)
Autoren |
K. Kovári |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnels and Tunnelling 26 (1994) Nr. 11, S. 38-42, 8 B, 1 T, 28 Q
Die Neue Österreichische Tunnelbauweise (NÖT) stellt nach einem ihrer Mitbegründer L. Müller ein "Gedankengebäude" dar. Es wird gezeigt, daß dieses "Gedankengebäude" auf zwei fundamentalen Irrtümern ruht. Der eine betrifft den Begriff der NÖT, d.h. ihre Definition, wonach bei ihr gemäß eines Konzeptes das Gebirge zu einem tragenden Bauteil gemacht wird. Dieses Konzept erweist sich bei näherem Zusehen als haltlos, weil Tunnelbau ohne die Tragwirkung des Gebirges unvorstellbar ist. Der andere grundlegende Fehler liegt im Anspruch der NÖT-Theorie, den Ausbau gemäß der sogenannten Fenner-Pacher Gebirgslinie optimieren zu können. Da es weder theoretische noch empirische Anhaltspunkte für die Fenner-Pacher Kennlinie gibt, wird dieser Kernsatz der NÖT hinfällig. Zum Schluß wird die Frage erörtert, warum diese Irrtümer derart tiefe Wurzeln schlagen konnten und warum sich das NÖT-Theorem so lange Zeit unwidersprochen halten konnte. Eine kritische Auseinandersetzung mit der NÖT innerhalb ihres Begriffssystems ist nicht möglich. Ihre Begriffe sind so vieldeutig, daß sie sich jedem Zugriff entziehen. Behält man jedoch die NÖT als Ganzes im Auge, so kann sie der Kritik nicht nur nicht ausweichen, sie kann vor ihr auch nicht bestehen, da ihre Urteile und Schlußfolgerungen die Regeln der Logik mißachten.