Detailergebnis zu DOK-Nr. 43567
Subjektive und objektive Abschätzung der Risiken auf Straßenkurven (Orig. engl.: Subjective and objective evaluation of risk on roadway curves)
Autoren |
G. Kanellaidis I. Dimitropoulos |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 6.0 Allgemeines |
Traffic Engineering + Control 35 (1994) Nr. 7/8, S. 451-454, 3 B, 3 T, 15 Q
Der Entwurf von Straßen erfolgt meist ohne Untersuchungen der fahrerspezifischen Risikowahrnehmung. Die Studie beschreibt daher einen Versuch, diese Risikowahrnehmung auf einem Abschnitt der Katehaki Avenue in Athen zu erfassen. Dabei befuhren 34 Fahrer fünf Kurven in beide Richtungen mit Geschwindigkeiten, die nach ihrer Meinung gefahrlos möglich waren. Gleichzeitig wurde für diese Kurven eine objektive Abschätzung des Risikos entsprechend der deutschen Richtlinien für die verkehrliche Bewertung von Straßen (Entwurf 1984) vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen, daß den Fahrern bewußt ist, in Kurven mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren zu müssen. Aus den Übereinstimmungen des durch die Probanden geschätzten subjektiven Risikos und dem ermittelten objektiven Risiko läßt sich folgern, daß auch die subjektive Bewertung eine zuverlässige Methode darstellt. Es hat sich auch gezeigt, daß große Unterschiede zwischen wahrgenommenen und tatsächlichem Risiko ebenfalls mit einer höheren Unfallhäufigkeit in den Kurvenabschnitten verbunden sind. Subjektive Einschätzungen des Risikos geometrischer Entwurfselemente sollten aus diesem Grunde künftig für die Berücksichtigung der Sicherheit des Entwurfs einer Straße und bei der Ermittlung gefährlicher Streckenabschnitte eine größere Bedeutung erfahren.