Detailergebnis zu DOK-Nr. 43622
Vergleich von asphaltierten und teerhaltig befestigten Waldwegen bezüglich Ausbreitung von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH) und Schwermetallen
Autoren |
D. Münch |
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Sachgebiete |
9.2 Straßenpech (Straßenteer) 11.10 Ländliche Wege |
Bitumen 55 (1993) Nr. 4, S. 152-158, 4 B, 8 T, 10 Q
Die Untersuchungen sollten klären, inwieweit durch Ausdampfung, Auswaschung oder Brucherosion polycyclische Kohlenwasserstoffe oder Schwermetalle in den Boden unter oder neben Wegebefestigungen eingelagert werden. Um Verkehrseinflüsse zu erfassen, wurde neben 12 unterschiedlich befestigten Waldwegen auch eine stärker befahrene Straße in die Messungen einbezogen. Gemessen wurden die Konzentrationen von 16 PAH und 9 Schwermetallen, die in den derzeit geltenden Regelwerken (Niederländische Liste, Trinkwasserverordnung, Klärschlammverordnung) aufgeführt sind. Zusätzlich wurden Erdproben in Abständen von 0,1 bis 10 m vom Weg entnommen. Die Meßergebnisse werden umfassend mitgeteilt und durch PAH-Profile verdeutlicht. Bei den Asphaltbefestigungen lagen alle gefundenen Bodenkonzentrationen eindeutig unter den genannten Richt- und Grenzwerten und entsprachen dem üblicherweise anzutreffenden Gehalt derartiger Stoffe in humosen Böden. Eine Ausbreitung von PAH oder Schwermetallen aus den untersuchten Asphaltwegen findet nicht statt. Der Vergleich der Bodenkontamination neben befestigten Wegen und der Straße ließ einen doppelt so hohen Bleigehalt und einen 60mal höheren BaP-Gehalt längst der Straße erkennen. Damit ist nachgewiesen, daß als Verursacher für einen großflächigen PAH-Eintrag in Waldgebiete der Kfz-Verkehr anzusehen ist. Bei Waldwegen, die mit teerhaltigen Bindemitteln befestigt waren, ergaben sich um rund eine Zehnerpotenz höhere PAH- und BaP-Konzentrationen gegenüber Asphaltbefestigungen und bei Zink und Arsen verdoppelte Gehalte. Auch diese Werte liegen noch weit unterhalb der gemessenen Straßenrandbelastung.