Detailergebnis zu DOK-Nr. 43625
Prognose der maßgebenden Zustandsmerkmale für Asphaltstraßen im Rahmen des Erhaltungsmanagements
Autoren |
A. Gerlach H. Beckedahl M. Köhler |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 645, 1993, 224 S., zahlr. B, T, Q
Zum Zwecke der zukünftigen Durchführung objektbezogener Zustandsprognosen im Rahmen eines Straßenerhaltungsmanagements sollten die Prognostizierbarkeit der einzelnen Zustandsmerkmale untersucht und Prognosemodelle erstellt bzw. bereits vorhandene Verhaltensmodelle fortentwickelt werden. Der Arbeit lag das Datenmaterial von 13 hessischen Langzeitbeobachtungsstrecken zugrunde. Dabei zeigte sich, daß die vom VESYS-Spurrinnenmodell berechneten Querprofilverläufe mit gemessenen Querprofilen nahezu vollständig übereinstimmen, in situ zu beobachtende Materialverdrückungen an den Spurrinnenschultern aber nicht ausreichend abgebildet werden. Die zeitliche Entwicklung der Spurrinnentiefen S(Index T) läßt sich dennoch modelltechnisch recht exakt berechnen. Eine modelltechnische Bestimmung des Wasserrückhaltes (Spurrinnentiefe S) aus berechneten Querprofilverläufen erweist sich hingegen als nicht zuverlässig. Mit Hilfe des weiterentwickelten Braunschweiger Rißmodells ist eine zuverlässige simulatorische Rückrechnung des Zeitpunktes einer ersten Rißschadensbildung möglich. Eine Zustandsprognose erweist sich jedoch aufgrund unsicherer Klimaprognosen als problematisch. Das Zustandsmerkmal "Allgemeine Unebenheiten/Befahrbarkeit" läßt sich aufgrund des ungeeigneten VESYS-Längsunebenheitsmodells nicht modelltechnisch berechnen. Ein Konzept zur Erstellung eines deterministischen Längsunebenheitsmodells wurde aufgestellt. Die Ausprägung der Zustandsmerkmale "Ausmagerungen/Splittverlust" und "Griffigkeit" wurde zunächst phänomenologisch untersucht. Zur Erstellung von Prognosemodellen auf der Basis der dabei ermittelten Schaden-Ursache-Beziehungen ist zunächst das Vorliegen einer größeren Anzahl meßtechnisch erfaßter Schadensentwicklungen abzuwarten. Die Entwicklung des Zustandsmerkmals "Flickstellen" besitzt keinen nachweisbaren Zusammenhang mit der Ausbildung prognostizierbarer Zustandsmerkmale, sondern erscheint deutlich geprägt von der Erhaltungsstrategie des jeweiligen Baulasträgers. Ein Prognosemodell läßt sich daher nicht erstellen.