Detailergebnis zu DOK-Nr. 43644
Rationalisierungspotentiale im Straßenverkehr - Maßnahmen, Entlastungswirkungen, gesamtwirtschaftliche Rentabilität
Autoren |
H. Baum C. Maßmann G. Pfau |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 5.21 Straßengüterverkehr |
Kölner Diskussionsbeiträge zur Verkehrswissenschaft H. 5, 1995, 26 S., 7 B, 8 T (Institut für Verkehrswissenschaft, Universität Köln)
Ein wichtiger Weg zur Lösung der künftigen Verkehrsprobleme liegt in der Entkopplung von Verkehrswachstum und Wirtschaftsentwicklung. Damit könnte eine Senkung der Transportintensität erreicht werden. Ein Ansatz zur Entkopplung ist die Rationalisierung der Transportprozesse, d.h. eine Verbesserung des Wirkungsgrades in Ablauf, Organisation und Infrastruktur des Verkehrs. Rationalisierung bedeutet, daß mit einem gegebenen Verkehrsaufwand (Zeit, Wege, Energie) eine größere Verkehrsleistung bzw. eine bestimmte Verkehrsleistung mit einem geringeren Aufwand erbracht werden kann. Die Produktivitätssteigerung im Verkehrssystem ermöglicht mehr Verkehr ohne mehr Verkehrs- und Umweltbelastung. In einem ersten Schritt werden dazu die physischen Einsparwirkungen (Senkung der Fahrleistungen und Verbesserung der Verkehrszustände) von Rationalisierungsmaßnahmen ermittelt. Daß durch Rationalisierung eine wesentliche Entschärfung der Verkehrsprobleme erreicht werden kann, zeigt eine Fahrleistungsprognose unter Einschluß von Rationalisierungsmaßnahmen. Die wirtschaftliche Bewertung mit einer Gegenüberstellung der Nutzen und Kosten läßt eine Aussage über die volkswirtschaftliche Zweckmäßigkeit zu. Der überwiegende Teil der Rationalisierungsmaßnahmen weist Nutzen-Kosten-Verhältnisse von größer 1 auf. Zur Durchsetzung des Rationalisierungserfolges muß ein Weg vielfältiger und schrittweiser Verbesserungen gegangen werden. Hauptansatzpunkte einer verkehrspolitischen Förderung der Rationalisierung sind Wettbewerb und Marktöffnung, fiskalische Anreize, öffentliche Infrastrukturinvestitionen, Verbesserung des Informationsstatus und Abbau institutioneller und rechtlicher Hemmnisse. Die Rationalisierung bewirkt keinen Stop des Verkehrswachstums, sondern eine relative Entkopplung, in dem die Transportintensität der Wirtschaftsaktivitäten verringert wird.