Detailergebnis zu DOK-Nr. 43682
Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System (TUIS) als freiwillige Hilfe der chemischen Industrie
Autoren |
R. Roos |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 16.3 Verkehrssicherung (Absperrdienst) |
Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 3, S. 120-124, 4 B, 4 Q
Obwohl für Gefahrguttransporte umfangreiche Vorschriften mit Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen bestehen, können Gefahrensituationen und Unfälle nicht ausgeschlossen werden. Zur Begrenzung der Unfallfolgen bietet die chemische Industrie seit 1982 ein Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System (TUIS) an, das von öffentlichen Stellen und somit auch von der Straßenbauverwaltung in Anspruch genommen werden kann. Da TUIS geeignet erscheint, Autobahn- und Straßenmeistereien im Bedarfsfall bei der Bergung von Gefahrgut fachkundig zu unterstützen, das System bei der Straßenbauverwaltung aber kaum bekannt ist, wird über das Konzept und die Leistungen von TUIS informiert. Verteilt über das gesamte Bundesgebiet bieten etwa 200 Chemieunternehmen ein dreistufiges Hilfeprogramm an: Es reicht von einer Fernberatung über Telefon oder Telefax (Stufe 1) über eine Beratung am Unfallort (Stufe 2) bis zur Beratung und aktiven Hilfe von Werkfeuerwehren vor Ort (Stufe 3). Dabei wird der Leiter der öffentlichen Einsatzkräfte unterstützt, ohne in dessen Verantwortlichkeit einzugreifen. Während die Stufe 1 (Fernberatung) kostenlos durchgeführt wird, werden die anfallenden Kosten der Stufen 2 und 3 in Rechnung gestellt; die Kosten tragen die Versicherer der verunfallten Transportfirmen. Um Hilfeleistungen über nationale Grenzen hinweg besser koordinieren zu können, wurden bestehende Hilfeleistungs-Systeme verschiedener europäischer Länder organisatorisch vernetzt; weiterhin sind Verknüpfungen mit existierenden Systemen auf anderen Kontinenten angedacht.