Detailergebnis zu DOK-Nr. 43694
Langsamer und flüssiger fahren - Niedriggeschwindigkeitsszenarien und ihre Wirkungen
Autoren |
W. Hüsler R. Häfliger I. Schmid |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Nationales Forschungsprogramm Stadt und Verkehr (CH-Zürich) H. 61, 1994, 124 S., zahlr. B, Q
Durch Abbau der Spitzengeschwindigkeiten einerseits und Minimierung erzwungener Halte andererseits kann die Breite des Geschwindigkeitsbandes verringert, der Verkehrsfluß verstetigt sowie die Anzahl der Beschleunigungs- und Bremsmanöver reduziert werden. Von einer solchen "langsamen Verkehrsverflüssigung" werden günstige Auswirkungen auf das Fahrverhalten, die Luftbelastung, die Lärmbelastung, den Energieverbrauch und die Sicherheit erwartet. Wieweit das zutrifft, wurde an zehn Beispielen in der Schweiz durch Vorher/Nachher-Vergleiche untersucht. Darunter waren innerorts "Tempo 30"-Gebiete, Kreisverkehrsplätze, Geschwindigkeitsbeschränkungen von 80 auf 50 km/h und Straßenrückbau, außerorts Geschwindigkeitsbeschränkungen von 120 auf 100 km/h und von 100 auf 80 km/h (Autobahnen) bzw. 80 auf 50 km/h (Hauptstraßen) und Kreisverkehrsplätze. Durchweg wurde eine erhebliche Verringerung der NOX-Emissionen und der Lärmimmissionen erreicht. Auch die Zahl bei Unfällen verletzter oder getöteter Personen hat stark abgenommen. Der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen sind leicht zurückgegangen, letztere stärker auf Autobahnen, während bei den Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoffemissionen kaum Veränderungen gemessen wurden. Die Emission von Dieselruß ist etwas angestiegen. An Kreisverkehrsplätzen hat die Zahl der unfreiwilligen Halte im Vergleich zu Lichtsignalanlagen kräftig, im Tagesmittel bis zu 50 %, abgenommen.