Detailergebnis zu DOK-Nr. 43702
Beanspruchung erdverlegter flexibler Rohrleitungen
Autoren |
R. Stiegeler |
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Sachgebiete |
7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe |
Schriftenreihe Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik der Technischen Universität München H. 21, 1995, S. 531-547, 13 B, 15 Q
Nach einer Erörterung des Tragverhaltens erdverlegter, starrer und flexibler Rohrleitungen und einer Beschreibung der Berechnungsverfahren wird über großmaßstäbliche Belastungsversuche an Deponiesickerrohren aus FEHD berichtet. In einer für hohe Belastungen konstruierten Vorrichtung (Innenabmessung a/b/h = 1,5 m/1,O m/2,O m können Flächenlasten bis zu 3 MN/m2 aufgebracht werden. Die Rohre wurden auf unterschiedlich dicken Sandauflagern über steifkonsistentem, feinkörnigem Boden eingebaut und mit grobkörnigem Dränmaterial ummantelt. Kurzzeitversuche, bei denen die Oberflächenbelastung innerhalb von 20 min auf 3 MN/m2 gesteigert wurde, zeigten nach anfänglich elliptischer Verformung des Rohrquerschnittes eine Abflachung der unteren Rohrhälfte. Schließlich erfolgte ein Versagen des Rohr-Boden-Gemisches durch Aufbruch der Rohrsohle infolge eines Scherbruches unter dem Rohrauflager. Bei einer Vergrößerung des Sandauflagers trat kein Versagen des Rohr-Boden-Systems auf. Bei Langzeitversuchen unter konstanter Last wurde festgestellt, daß die größte Rohrverformung noch während des Konsolidierungszeitraumes des Bodens eintritt. Abschließend wird festgestellt, daß die lastabhängige Verformung erdverlegter, flexibler Rohre überwiegend von der Steife des umgebenden Bodens abhängt. Mit Auflagermaterial, dessen Steife etwa der des Dränmaterials entspricht, kann die höchste Tragfähigkeit des Gesamtsystems Rohr-Boden erreicht werden.